Hummelshain. Denkmalschützer Wulf Bennert überreichte dem Besitzer des Neuen Schlosses Hummelshain einst das „Schwarze Schaf“. Nun hält er einen Vortrag.

Es war eines der ersten öffentlichen Zeichen im Jahr 2006, dass da etwas nicht stimmt im Jagdschloss Hummelshain. Wenige Jahre zuvor von einem Leipziger Unternehmer gekauft, lag es trotz vollmundiger Versprechungen weiter im Dornröschenschlaf. Der Denkmalverbund Thüringen hatte die Nase voll – so vergab Vorsitzender Wulf Bennert das „Schwarze Schaf der Denkmalpflege“ an den Schlossbesitzer.

Der Eigentümer verbat sich ein Betreten des Baudenkmals, so musste auf der Schlosstreppe notdürftig der Negativpreis verkündet werden. Nun kommt der Denkmalschützer, Physiker und Unternehmer Wulf Bennert wieder nach Hummelshain, um seine Memoiren vorzustellen. Zum 80. Sonntagsvortrag hat ihn der Förderverein Schloss Hummelshain eingeladen. „Es sind mit feiner Ironie geschriebene Erinnerungen an ein außerordentlich bewegtes Leben“, urteilt Vereinsvorsitzender Rainer Hohberg.

Bennert studierte Geophysik und Physik in Freiberg und Jena, forschte bereits zu DDR-Zeiten zu Windenergie und baute nach der Wende ein Restaurationsunternehmen auf. Eine alte Windmühle baute er für seine Familie zum Wohnhaus aus. 2016 trat er aus der evangelischen Kirche aus, weil sie ihm zu linkslastig und islamfreundlich sei.

Das Jagdschloss ist zur Zeit wegen Schimmelbefall nicht zugänglich. Die Lesung mit anschließendem Gespräch bei Rotwein und Fettbrot kann im beheizten Teehaus in Hummelshain besucht werden.

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Sonntag, 2. Februar, 15 Uhr, Teehaus im Alten Jagdschloss Hummelshain, Platzreservierung erbeten unter r.hohberg@gmx.de oder Telefon 036424/51919