Hilfe aus Camburg folgen Spenden

Jens Henning
| Lesedauer: 3 Minuten
Die Camburg Feuerwehr sammelte für Flutopfer in Bad Neuenahr-Ahrweiler Geld. Stadtbrandmeister Sven Steingräber (links) und Kameraden mit dem Scheck über 2500 Euro.

Die Camburg Feuerwehr sammelte für Flutopfer in Bad Neuenahr-Ahrweiler Geld. Stadtbrandmeister Sven Steingräber (links) und Kameraden mit dem Scheck über 2500 Euro.

Foto: Jens Henning

Camburg.  Die Feuerwehrvereine Dornburg-Camburg sammelten 2500 Euro für die Kameraden in Bad Neuenahr-Ahrweiler

So etwas hatte Sven Steingräber (46), seit 2009 Stadtbrandmeister bei der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Dornburg-Camburg, noch nicht gesehen. „Ich habe mich gefühlt, wie in einem Kriegsgebiet. Alles war zerstört, egal, wo man hinschaute. Da spielte sich einiges im Kopf ab. Für mich war diese Woche eine der kräftezehrendsten überhaupt in meinem bisherigen Leben“, sagte Steingräber.

Für fünf Tage gehörte Steingräber Ende Juli zu der Delegation des Katastrophen-Schutzzuges aus dem Saale-Holzland-Kreis im vom Hochwasser zerstörten Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Aus dem Bereich Dornburg und Camburg waren allein zwölf Kameraden vor Ort.

Nach der Rückkehr besuchten Steingräber und seine Mitstreiter in Stadtroda einen Kurs des Jenaer Kriseninterventionsstabes, um über die Bilder zu reden, die sich in den fünf Tagen vor Ort eingeprägt haben.

Auch Steingräber nahm dieses psychologische Hilfsangebot dankend an. „Ich hätte nicht mit dieser Wucht der Bilder gerechnet. Da unten war ja alles zerstört. Da stand ja kein Stein mehr auf dem anderen. Auch die Feuerwehr war davon betroffen. Wenn wir in Camburg von einem Hochwasser reden, dann kann man das auch nicht annähernd mit der Flut vergleichen, die im Ahrtal wütete. Deshalb war es auch für mich wichtig, über das Erlebte im Nachgang noch einmal zu sprechen“, sagte Steingräber.

Für die Helfer aus Dornburg und Camburg, die mit im Katastrophengebiet waren, stand schnell fest: Den Menschen muss weiter geholfen werden.

Die Mitglieder des Feuerwehrvereins Camburg starteten eine bisher noch nie dagewesene Hilfsaktion. Unterstützung gab es von den Feuerwehrvereinen aus Dorndorf-Steudnitz und aus Nerkewitz. „Es brauchte nicht viel, um die Leute in Camburg und Umgebung für das Thema, für die Spendenaktion zu erreichen. Die Hilfsbereitschaft war spürbar. Jeder wollte sich irgendwie mit einbringen“, sagte Torsten Kuhn (39), seit 2016 Vorsitzender des Feuerwehrvereins der Stadt Dornburg-Camburg. Genutzt wurde auch das Doppel-Jubiläum „30 Jahre Jugendfeuerwehr Camburg und 20 Jahre Gerätehaus“ zum Sammeln von Geldspenden.

Vorigen Freitag kurz nach 16 Uhr wurde die Spendensumme offiziell verkündet. Es kamen 2500 Euro zusammen.

Vor dem Gerätehaus in Camburg gab es die virtuelle Scheckübergabe an die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr in Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Dazu stellten sich einige der Helfer aus Camburg und Umgebung zu einem Foto auf. Der Schnappschuss wurde wenige Minuten später via Facebook zu den Freunden nach Ahrweiler gesendet.

Der Scheck geht am Montag auf dem Postweg von Camburg nach Bad Neuenahr-Ahrweiler. „Wir würden uns freuen, wenn uns die Kameraden aus Ahrweiler ein Foto zurück schicken, auf dem sie mit dem Scheck zu sehen sind“, sagte der Camburger Stadtbrandmeister.