Dranbleiben an der Kunsthaus-Idee

Thomas Beier
| Lesedauer: 2 Minuten
 Museen fallen mitunter aus dem Rahmen: Bei einer Ausstellung des Kunsthausvereins war eine Außenansicht des Royal Ontario Museum in Toronto als beispielgebendes Foto zu sehen.

Museen fallen mitunter aus dem Rahmen: Bei einer Ausstellung des Kunsthausvereins war eine Außenansicht des Royal Ontario Museum in Toronto als beispielgebendes Foto zu sehen.

Foto: Thomas Beier

Jena.  Stadträte-Gruppe müht sich um positive Antwort auf Bürgerantrag für ein Kunsthaus am Baufeld 2 des Eichplatzes

Über den Einwohnerantrag des Fördervereins „Ein Kunsthaus für Jena“ wird hinter den Kulissen eifrig diskutiert. So lässig, wie von der Stadtverwaltung angeregt, soll der Einwohnerantrag nämlich nicht erledigt werden. Diesen Donnerstag soll der Stadtentwicklungsausschuss eine Vorentscheidung treffen, nachdem die Debatte letzte Woche vertagt worden war. Am heutigen Dienstag soll es zunächst im Kulturausschuss um das Kunsthaus gehen. Eine Gruppe von Stadträten bemüht sich um eine Lösung, die das Ansinnen der Bürger aufgreift. „Ein Änderungsantrag für den Vorschlag der Verwaltung wird vorbereitet“, teilte Beate Jonscher (Linke) auf Nachfrage mit.

Mehr als 700 Bürger hatten mit ihrer Unterschrift erzwungen, dass sich der Stadtrat mit dem Kunsthaus-Projekt am Eichplatz befasst. 300 Teilnehmer wären als juristische Hürde erforderlich gewesen. Bereits vorab hat sich die Stadtverwaltung eine Meinung gebildet. Sie empfiehlt dem Stadtrat, dem Bürgerantrag nicht stattzugeben und das Vorhaben „nicht weiter zu verfolgen“. Sie beruft sich dabei auf fünf der „ 10 Planungsgrundsätze zur Eichplatzgestaltung“. Ein Kunsthaus könne auch an anderen Stellen in Jena entstehen als am Eichplatz.

Ziel der Bürger ist es, in den weiteren Bauabschnitten am Eichplatz eine große Fläche für ein Kunsthaus freizuhalten. Die Bürger berufen sich wiederum auf die Planungsgrundsätze, denn Nr. 9 besagt, den Eichplatz Schritt für Schritt zu bebauen. Und die Kunsthausfreunde um Heidrun Schrade zitieren das Planungsbüro Speer & Partner, das den Rahmenplan für den Eichplatz erstellt hat und dort hineinschrieb: „Im Zentrum des neuen Quartiers sollte nach Möglichkeit auch eine noch zu bestimmende kulturelle Nutzung Platz finden.“

Bereits seit einem Monat liegt ein Änderungsantrag der Fraktion Grüne auf dem Tisch, der den Bürgerantrag aufgreift, indem er das Kunsthaus als Option offen halten will. Denn beim Baufeld B, das als nächstes zu vergeben ist, „muss Qualität vor Tempo gehen, auch Zwischenlösungen ohne Bebauung und unter Einschluss der Stadtfeste sind denkbar“, so die Grünen.

Sehr scharf kritisieren die Grünen die Art und Weise, wie die Stadtverwaltung das Kunsthaus abgelehnt hat. „Die Begründung enthält nicht einmal ansatzweise eine Abwägung des Pro und Contra und greift die ,10 Grundsätze’ zur Entwicklung des Eichplatz-Areals einseitig und selektiv auf.“