Ein Apfel ist gut für die Birne

Thomas Stridde

Wie doch alles mit allem zusammenhängt! Der Stadtrat hat Oberbürgermeister Thomas Nitzsche am Mittwoch per Beschluss vergattert, mit einer Studie mehr Flächen zu identifizieren für Gründer-Firmen – Start-ups, wie das modern heißt. Der Auftrag birgt eine simple Logik. Jena ist im Freistaat das Dorado der angewandten Forschung, die – auch logisch – am besten in einer neuen Firma praktische Krönung findet. Nur sind die Flächen im Jenaer Gründerzentrum vollständig belegt. Wohin gehen? Das müssen sich startende Jungunternehmer in Jena fragen.

Neben der Fläche gibt’s da noch ein Problem: Ich erinnere mich an ein drei, vier Jahre zurückliegendes Gespräch mit einem erfolgreichen Gründer. Er stellte fest, dass einige der benötigten potenziellen Spitzenfachkräfte zwar seiner Gründer-Idee zugeneigt seien, aber moniert hätten, dass es in Jena nicht genügend Kultur und Unterhaltung gebe. Die Meinungen hätten zwar zum Teil von Münchner und Hamburger Verwöhnaromen hergerührt, aber was tun? Deshalb bin ich an die aktuelle Diskussionen um den Jenaer Haushalt erinnert, in dem wie immer der Rotstift besonders bei Kultur, Freizeit und Sozialem droht. Immerhin hat der Stadtrat soeben beschlossen, mehr zu tun für öffentliche Obstbäume.

So fördert man Forscher und Jungunternehmer mit Biss.