Jena. „Dog Guard“ heißt die App, die der Jenaer Philipp Faßheber auf den Markt gebracht hat und die Hunde vor Giftködern schützen soll. Der Entwickler baut dabei auf die Gemeinschaft.

Es ist schon hinterhältig, einen Giftköder auszulegen und darauf zu hoffen, dass Hunde dann verenden. Nadeln in Hackfleisch, Angelhaken in Brot oder Rattengift in Leberwurst: Der Jenaer Entwickler Philipp Faßheber hat eine App auf den Markt gebracht, die Hunde vor den Attacken schützen sollen. Sie heißt „Dog Guard“ und baut dabei auf das Wissen vieler Nutzer.

Das Prinzip ist einfach: Vor dem Spaziergang mit dem Hund die App starten und sofort werden die Gefahren in einem vorher definierten Radius angezeigt. Bleibt das Smartphone in der Tasche, erhalten Nutzer eine Push-Benachrichtigung, sobald ein „Dog Guard“ vor einem Giftköder in der Umgebung warnt. Die Warnungen werden von den Nutzern selbst veröffentlich: Sofort und ohne Überprüfung, denn Faßheber hofft, dass die Gemeinschaft die Angaben selbst verifiziert. Zumindest daran krankt die Applikation noch, da es deutschlandweit bislang nur 4000 aktive Nutzer gibt. „Durch das eingebaute Bewertungssystem kann man sehen, wie viele Nutzer einen ,Dog Guard‘ bestätigen können oder anzweifeln“, sagt der Entwickler. So zeigt die App am Standort Holzmarkt in einem Umkreis von fünf Kilometern vor allem Glasscherben, aber auch gespickte Nahrung und einen Giftköder in der Schrödingerstraße an – weitere Details folgen nicht. Und eine Sprecherin der Jenaer Polizei sagte am Donnerstag, dass es in den vergangenen Monaten keine Vorfälle mit Giftködern gegeben habe.

Suchfunktion für Tierarzt in unmittelbarer Nähe

Daneben verfüge die App über einen Blog, der den Nutzer wöchentlich mit interessanten Beiträgen rund um das Leben mit dem Hund versorgt. Dazu gibt es eine Suchfunktion für einen Tierarzt in unmittelbarer Nähe. Die App ist kostenlos und werbefrei: Sollte die Community eine beachtliche Größe erreichen, denkt Faßheber aber daran, Hundeprodukte über die App zu vertreiben. Bislang habe er eine Summe in einem niedrigen fünfstelligen Bereich in die Entwicklung investiert.

Der 30-Jährige stammt aus Bad Langensalza, hat in Kassel Informatik studiert und machte sich im vergangenen Jahr mit der Firma „Future Fever“ in Jena selbstständig. Sie hilft Firmen dabei, eine App auf den Markt zu bringen: Von der Konzeption über die Entwicklung bis zum Rollout. Daneben vertreibt „Future Fever“ auch eigene Produkte wie „Dog Guard“. Drei angestellte Mitarbeiter zählt die Firma. Und natürlich wird es weitere Entwicklungen geben: „Irgendetwas mit Stoffwindeln und wiederverwertbaren Windeln. Mehr möchte ich noch nicht verraten.“

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Die App „Dog Guard“ gibt es im App-Store und bei Google Play für Android-Handys