Milda. Rednerin informierte an der Ganztagsschule Milda über Risiken und Heilung
Im Rahmen des bundesweiten Vorlesetages haben sich am Freitag, 18. November, die Lehrer sowie die Schüler der Freien Ganztagsschule Milda mit dem Thema Essstörungen auseinandergesetzt. Da die Coronazeit gerade bei Kindern und Jugendlichen deutliche Spuren hinterlassen habe und vielfältige Probleme erst jetzt ihren Ausdruck suchten, sei es die Idee der Schule gewesen, durch einen Vortrag zum Thema eine Offenheit und einen Raum für Ansätze in der täglichen Arbeit zu schaffen, teilte die Ganztagsschule mit.
Die Rednerin des Tages, Sabrina Scharf, habe Essstörungen aus eigener Erfahrung beleuchtet und ganz unverblümt für die Schüler greifbar gemacht. Trotz der Ernsthaftigkeit des Themas sei es Scharf gelungen, die Schülerinnen und Schüler auch mit oft witzigen Anekdoten zu gewinnen. An ihren zwei Vorträgen nahmen jeweils rund 30 Jugendliche teil.
Bereits am Donnerstag, 17. November, war zu dem Thema ein offener Elternabend veranstaltet worden. Mit Sabrina Scharf wurde die Vielschichtigkeit von Essstörungen erläutert, um das Umfeld der Kinder mit einzubeziehen und auf Probleme und Hintertüren der Krankheiten aufmerksam zu machen, Anzeichen zu erkennen und Mut zu schaffen. Während aller Vorträge habe es einen regen Austausch zwischen den Zuhörern und der Rednerin gegeben.
Sabrina Scharf litt zehn Jahre lang selbst an Magersucht. Seit über einem Jahr befinde sie sich nun schon auf dem Weg der Genesung. Scharf hat es sich zur Aufgabe gemacht, nicht nur über die Entstehung von Essstörungen zu informieren, sondern auch zu sensibilisieren, um so frühe Anzeichen erkennen und Warnsignale richtig deuten zu können. Neben ihrem Leben als Essgestörte sowie Gefahren und Risiken befassen sich ihre Vorträge ebenfalls mit den Möglichkeiten der Heilung. Authentisch und ehrlich zeige sie hierbei auf, wie sich diese Krankheit auf das Leben der Betroffenen sowie der Familie und das weitere soziale Umfeld auswirke. Darüber hinaus informiert Scharf in ihren Vorträgen über Täuschungsmanöver, welche Erkrankte unternehmen, lässt dabei aber nicht außer Acht, was bei einer Essstörung in den Köpfen von Betroffenen geschieht.