Jena. Winterpicknick auf dem Jenaer Johannisfriedhof: Die Spenden sind für den Tschernobyl-Verein und zum Kauf einer Senioren-Rikscha bestimmt.

Der Jenaer Posaunenchor agierte am Samstag auf dem Philosophenweg als akustischer Wegweiser: Wer zum 5. musikalischen Winterpicknick auf den Johannisfriedhof wollte, bitte hier entlang! Einmal mehr stellten Musiker ihren Einsatz in den Dienst der guten Sache. „Es kam ein wunderbares Spendenergebnis von 1554 Euro zusammen“, freut sich Mitveranstalter Ralf Kleist von der Sams-Initiative. Das Geld wird gerecht geteilt: Die Hälfte geht an den Jenaer Tschernobyl-Verein, mit der anderen Hälfte soll eine Senioren-Rikscha gekauft werden. „Von den 8000 Euro, die wir für den Kauf benötigen, haben wir 3000 Euro zusammen“, sagt Kleist.

Was in anderen Städten ein Erfolgsmodell ist, soll nun auch in Jena etabliert werden: mit einer Rikscha ältere Menschen zum Beispiel aus dem Altersheim abholen, damit sie frische Luft und Nachbarschaft genießen können. „Das Paradies oder der Drackendorfer Park soll für ältere Menschen mit einer Rikschafahrt erlebbar bleiben.“

So sieht es aus: Auch in Berlin sind Senioren-Rikschas unterwegs.
So sieht es aus: Auch in Berlin sind Senioren-Rikschas unterwegs. © dpa | Foto: Kay Nietfeld

Die Rikschas sind in enger Zusammenarbeit mit den Herstellern entwickelt und spezifisch auf die Bedürfnisse abgestimmt worden. Beim Design des Rades wurde auf den Fahrkomfort, die Stabilität und die Sicherheit geachtet.

Neben dem Fahrer können ein bis zwei Passagiere Platznehmen, die vor dem Fahrer in der Rikscha sitzen. Die Rikscha verfügt über einen elektrischen Motor, der die Tretleistung des Fahrers unterstützt. Zudem schützt eine flexible Haube die Passagiere vor Wind, Regen, Schnee und Sonne. Sitzgurte erhöhen die Sicherheit, wobei die durchschnittliche Geschwindigkeit bei zwölf Stundenkilometern liegt.

Der Tschernobyl-Verein nutzt das Geld für den Erholungsaufenthalt von weißrussischen Kindern aus dem Umfeld des ukrainischen Katastrophen-Reaktors. Mädchen und Jungen aus der Region Krasnopolje sind diesmal vom 6. Juni an für drei Wochen zu Gast. Ein solcher Aufenthalt koste etwa 9000 Euro. Seit 1991 ermöglicht der Verein die Erholung weißrussischer Kinder in Jena.

Für die Besucher war es ein stimmungsvoller, abwechslungsreicher und musikalischer Winternachmittag, den das Saxophonquartett der Blue-Beans-Bigband, die Octavians und die Band MEK („Musikalisches Einsatzkommando“) gestalteten.

Auskünfte zum Projekt der Sams-Initiative: ralfkleist@gmx.de

Spendenkonto des Kirchenkreises Jena: DE81 8305 3030 0000 0642 38, Verwendungszweck: Senioren-Rikscha