Jena. FC Carl Zeiss Jena erkämpft trotz Unterzahl in den letzten Minuten ein 1:1 gegen den 1. FC Magdeburg
Von Fußball-Drittligist FC Carl Zeiss Jena kann doch noch punkten. Nach sechs Niederlagen in Folge erkämpften sich die Thüringer gestern im Ernst-Abbe-Sportfeld ein 1:1 gegen Zweitliga-Absteiger 1. FC Magdeburg.
FCC-Trainer Lukas Kwasniok hatte sein Team runderneuert. Gegenüber der 0:3-Niederlage beim SV Meppen stellte er seine Start-Aufstellung gleich auf sechs Positionen um. Bemerkenswert: Sogar Kapitän René Eckardt musste auf die Bank. Für ihn trug Rückkehrer Dominic Volkmer die Spielführer-Binde – in seinem ersten Pflichtspiel für die Jenaer nach dem Wechsel von Jahn Regensburg. Neben ihm nahm mit Manuel Maranda, ebenfalls ein Kicker, den der FC Carl Zeiss erst in der vergangenen Woche verpflichtet hatte, den in der Innenverteidigung ein. Außer den beiden hatten gegenüber dem Meppen-Spiel noch Dominik Bock, Talent Niklas Jahn, Anton Donkor und Eroll Zejnullahu den Sprung in die Start-Elf geschafft.
Volkmer, der nach einem Nasenbeinbruch im März immer noch eine Gesichtsmaske tragen muss, hatte vor der Partie einen Sieg eingefordert. Dabei galt es für die Jenaer besonders, den Magdeburger Spielführer Christian Beck im Auge zu behalten. Der hatte in den zurückliegenden sechs Begegnungen gegen die Thüringer sieben Mal getroffen. Und immerhin hatten die Magdeburger am vergangenen Spieltag Jenas kommenden Liga-Gegner, 1860 München, mit 5:1 abgeschossen.
Der FCC holt sich in Jena den ersten Punkt der Saison
Eine erste zaghafte Annäherung aufs Gästetor wagte Maximilian Rohr, der diesmal im defensiven Mittelfeld spielte. Doch mit seinem Schuss hatte FCM-Keeper Alexander Brunst keine Probleme (9. Minute). Auf der Gegenseite hätte Bock bei seinem ersten Ligaspiel in dieser Saison fast ein Eigentor erzielt.
Dennoch zeigte die Kwasniok’sche Generalüberholung Wirkung. Jena stand wesentlich besser als in den zurückliegenden Partien. Eine Schrecksekunde erlebten die Thüringer, als Volkmer sich nach 23 Minuten an der Schulter behandeln lassen musste. Doch der 22-Jährige machte trotz Schmerzen weiter. Nachdem Rohrs zweiter Torabschluss neben dem Magdeburger Gehäuse landete (31.), waren auch die Gäste an der Reihe. Die bis dato beste Chance des Spiels, ein Schuss von Mario Kvesic, entschärfte FCC-Keeper Jo Coppens (33.). Welche Blüten die Regelauslegung mittlerweile treibt, zeigte Schiedsrichter Patrick Alt in der 40. Minute. Er zeigte Jenas Mannschaftsarzt Lars Bischhoff die Gelbe Karte. Warum? Das blieb des Referees Geheimnis. Jena nahm es gelassen und setzte vor der Pause noch ein Ausrufezeichnen. Nach feinem Solo legte Jenas Julian Günther-Schmidt quer auf Daniele Gabriele, der nur noch ins leere Tor einschieben musste (44.). Mit der 1:0-Führung und viel Applaus vom Großteil der 8015 Zuschauer ging es für den FC Carl Zeiss in die Kabine.
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„Müssen genau so weiter dran bleiben“: FCC-Debütant Maranda will Länderspielpause nutzen
In der zweiten Halbzeit standen die Hausherren defensiver, blieben aber gefährlich. So konnte Brunst einen Bock-Freistoß geradeso noch entschärfen (60.). Pech hatten die Jenaer wenig später, als Rohr verletzt behandelt werden musste. Die kurze Überzahl nutzte Magdeburg umgehend. Wieder war es Beck, der für die Magdeburger traf (66.) – per Kopf zum 1:1. Der FC Carl Zeiss baute diesmal aber nicht ab, sondern kämpfte tapfer weiter. Auch als Niklas Jahn verletzungsbedingt nach 85 Minuten vom Feld musste und Jena, das schon dreimal gewechselt hatte, in Unterzahl war. Die Hausherren überstanden abschließend auch die FCM-Schlussoffensive und verdienten sich den ersten Saisonpunkt.
Noten
- Coppens: 2,5
- Bock: 3,5
- Volkmer: 2,0
- Maranda: 2,5
- Obermair: 3,0
- Jahn: 3,5
- Rohr : 3,0
- Zejnullahu: 3,5
- Gabriele: 3,0
- Günther-Schmidt: 2,5
- Donkor: 3,5
- Eckardt (ab 67. Minute): 3,0
- Schorr (ab 77. Minute) –
- Käuper (ab 80. Minute) –
*Die Noten werden wie Schulnoten vergeben. Die Ausgangsnote ist die 3,0, die ein Spieler bei einer durchschnittlichen Leistung erhält.
Holger Zaumsegel