Jena Der Fußball-Regionalligist entwickelt sich immer mehr zum Angstgegner des DDR-Rekordmeisters feiert einen ungefährdeten Erfolg im Heimspiel. Das Spiel im Schnellcheck:
Fazit:
Der FC Carl Zeiss Jena hat in der Fußball-Regionalliga den dritten Sieg in Folge eingefahren. Im Heimspiel am Sonntagnachmittag dominierten die Saalestädter den Vorjahres-Staffelsieger lange Zeit und kamen zu einem 2:0-Erfolg.
In der ersten Halbzeit sahen die 4049 Zuschauer im Ernst-Abbe-Sportfeld eine jederzeit souveräne Vorstellung der Hausherren. Jena ließ Ball und Gegner laufen. Die Hauptstädter waren über weite Strecken nur Statisten. Die erste gute Möglichkeit hatte FCC-Stürmer Vasileios Dedidis, scheiterte aber noch an BFC-Keeper Kevin Sommer (9. Minute). Nur eine Minute später musste Sommer aber hinter sich greifen. Maximilian Krauß hatte sich in den Strafraum der Berliner gedribbelt und einfach mal abgezogen. Der Dynamo-Torwart parierte erneut, aber Dedids drückte den Abpraller zur frühen Führung per Kopf über die Linie.
In der Folge beherrscht der FCC das Geschehen nach Belieben, auch wenn sich die langen Ballbesitzphasen meist in der eigenen Hälfte abspielten. Gute Chancen gab es dennoch, wie einen Latten-Knaller von Jonathan Muiomo (36.), aus dem sich in der Folge der zweite Treffer für die Jenaer entwickelte. Der Ball wurde im Anschluss erneut in den Sechzehner des BFC gespielt. Eigentlich war die Situation schon geklärt, Sommer hatte den Ball sicher vor Chris Reher und Dedidis. Doch Reher drehte sich zum FCC-Stürmer um und schubste ihn. Schiedsrichter Tim Kohnert zeigte auf den Elfmeterpunkt und löste damit einige Diskussionen aus. Pasqual Verkamp war es egal, er erhöhte per Strafstoß auf 2:0 (39.). In der 45. Minute hatten die Gäste dann die einzige gute Gelegenheit in den ersten 45 Minuten, aber Joey Breitfeld verzog knapp.
BFC-Coach Heiner Backhaus reagierte zur Pause, brachte unter anderen den aus Erfurt stammenden Regionalliga-Toptorjäger Christian Beck. Den nächsten Treffer erzielte allerdings wieder der FCC. Verkamp traf nach einem Konter. Aber Referee Kohnert entschied zur Überraschung aller auf Schiedsrichter-Ball (54.). Abseits war es nicht, die Fahne des Linienrichters blieb unten. Vier Minuten später gab er einen Treffer von Krauß wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht. Beide Entscheidungen waren äußerst diskussions-würdig.
So blieb es noch spannend auf der Jenaer Stadionbaustelle. Die Gäste attackierten jetzt deutlich früher, was dem FCC aber Raum für Konter verschaffte. Doch die blieben ebenso ungenutzt wie die Berliner Gelegenheiten in der Schlussphase.
Tore:
1:0 V. Dedidis (10.), 2:0 Verkamp (39.).
Aufstellungen:
FC Carl Zeiss Jena: Kunz – Gipson (66. Hoppe), Halili, Strietzel, Wolf – Lämmel, Petermann – Verkamp (80. Knöferl), Muiomo (87. Schau), Krauß – V. Dedidis (80. Grimm).
BFC Dynamo: Sommer – Reher (63. Pollasch), Al-Azzawe, Blum, Klump – Breitfeld (76. Tiliudis), Kleihs, Brandt, Siebeck (46. Ekalle) – Suljic, Euschen (46. Beck)
Ausgangslage vor dem Spiel:
Es war das Verfolgerduell der Regionalliga. Jena (34 Punkte) und der Vorjahres-Meister aus Berlin (33 Punkte) wollten unbedingt gewinnen, um an der Tabellenspitze dranzubleiben.
Hinspiel und Bilanz:
In der Hinrunde hatten die Jenaer bei strömenden Regen 2:0 in Berlin gewonnen. Überhaupt lagen die Hauptstädter den Thüringern in den vergangenen Jahren. In den zurückliegenden acht Begegnungen gab es sieben Siege bei einem Unentschieden für den FC Carl Zeiss. In der Gesamtbilanz hat allerdings der DDR-Rekordmeister leicht die Nase vorn.
Risikospiel als Generalprobe:
Es war reichlich Polizei-Präsens zum Traditionsduell vor Ort. Es gab auch verschärfte Sicherheitskontrollen. Trotzdem brannte nach wenigen Minuten Pyrotechnik im Gästefanblock. Auch Böller und andere Feuerwerkskörper wurden im Verlaufe der ersten Halbzeit gezündet. Eine Gruppe rief „Hooligans Rostock“. Für die Sicherheitskräfte war die Partie die Generalprobe für das Thüringen-Derby an gleicher Stelle am 4. März.
Das nächste Spiel:
Steht für den FC Carl Zeiss am kommenden Sonntag, 26. Februar, an. Diesmal müssen die Jenaer nach Halberstadt reisen (Beginn 13 Uhr). Die Germania ist abgeschlagen Tabellen-Vorletzter.