Jena. Fußball-Drittligist FC Carl Zeiss Jena muss die vergangenen Spiele ausblenden, um am Samstag gegen Meppen den schlechtesten Drittliga-Start aller Zeiten zu korrigieren.

René Eckardt gibt sich selbstkritisch - klar, nach fünf Niederlagen am Stück zum Saisonauftakt. „Da bin ich als Kapitän gefragt“, sagt er. Die Kommunikation auf dem Platz, das haben sie beim FC Carl Zeiss in der zurückliegenden Woche analysiert, muss besser werden. „Daran haben wir gearbeitet“, erzählt das Jenaer Urgestein. Vor der Partie am Sonnabend gegen den SV Meppen hätten die Thüringer im Training auch mal simuliert, wie es ist, gar nicht miteinander auf dem Feld zu sprechen. Da haben „wir gemerkt, wie gut es tut, wenn wir reden“.

Eckardt spricht von grundlegenden Dingen, „Basics“ wie er sagt, die im Mannschaftsgefüge verändert werden müssen, damit das Tabellenschlusslicht endlich Erfolg hat, den schlechtesten Drittliga-Start aller Zeiten korrigieren kann. „Viele haben sich das anders vorgestellt. Ich auch. Wir haben echt eine gute Mannschaft, ein gutes Teamklima im Vergleich zu den letzten Jahren“, findet er. Jetzt müsse man die letzten Spiele ausblenden, nach vorn schauen.

„Vielleicht müssen wir den Fokus komplett auf den Erfolg legen und beiläufig eine gute Stimmung haben“, sagt Trainer Lukas Kwasniok mit Blick auf die Teamchemie. Mit anderen Worten: Die Spieler haben sich in der Woche nach der enttäuschenden 1:2-Niederlage gegen Waldhof Mannheim kräftig die Meinung gesagt, unabhängig davon, ob die Stimmung darunter leiden wird.

FC Carl Zeiss Jena ist als Kollektiv gefragt

Zwischen den Zeilen hört man dann verschiedene Probleme heraus, an denen gearbeitet wurde. Fehlende Führungsspieler zum Beispiel, die gerade in dieser Situation die Mannschaft tragen müssten. Eckardt will vorangehen. „Daran werde ich in den nächsten Spielen arbeiten.“ Er sei aber kein Alleinunterhalter. Spieler, „die ein bisschen älter, erfahrener sind, die höherklassig gespielt haben“, sieht er auch in der Pflicht. Im Endeffekt dürfe sich keiner hinter den anderen verstecken. „Jeder ist gefordert, jeder muss helfen. Das macht eine Mannschaft aus.“

Lukas Kwasniok gesteht als Fehler ein, dass er zu sehr auf die Stärken des Einzelnen vertraut habe, weniger auf die Schwächen geachtet hätte. Das soll sich gegen Meppen ändern. Der FC Carl Zeiss als Kollektiv ist gefragt. Die Schwächen des einzelnen sollen, laut Kwasniok, „die anderen Spieler kaschieren“.

Von der Spielidee vom Ballbesitz-Fußball rückt er derweil nicht ab und Eckardt gibt ihm Recht. „Wir sind alle Fußballer geworden, weil wir gerne mit dem Ball spielen.“ Nur müsse das Team auch mutig genug sein, das zu wollen. Die Fehleranalyse der ersten Halbzeit habe zudem gezeigt, dass die vielen Ballverluste nicht dem Kombinations-Spiel geschuldet waren, sondern dem schlechten Zweikampf-Verhalten. „Unsere Haltung war nicht so, wie sie sein sollte. Das darf uns nicht passieren“, sagt Eckardt.

Der 29-Jährige könne sich nicht daran erinnern, schon einmal mit Jena fünf Spiele am Stück verloren zu haben. „Gegen Meppen müssen wir ein anderes Auftreten an den Tag legen. Es liegt an uns, das umzusetzen. Der Plan ist: Die Negativserie am Samstag beenden.“

Trainer Kwasniok denke „logischerweise“ über Veränderungen nach. Maximilian Rohr nach seiner Sperre und die wiedergenesenen Jannis Kübler und Patrick Schorr stehen ihm als Alternativen zur Verfügung.

  • SV Meppen - FC Carl Zeiss Jena, Sonnabend, 14 Uhr

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