Jena/Dornburg. Internationales Symposium

„Wer ist Flüchtling? Flucht und Asyl in Deutschland seit 1945“: So lautet das Thema eines internationalen Symposiums, das das „Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts“ der Friedrich-Schiller-Universität vom 4. bis 6. Juli im Alten Schloss Dornburg nahe Jena veranstaltet.

Flucht und Asyl sind als Teil einer übergreifenden, auf Europa und Deutschland konzentrierten Migrations- und Grenzforschung seit etwa zehn Jahren in der Geschichtswissenschaft angekommen. Der integrierende Blick auf den Umgang damit ist in den beiden deutschen Nachkriegsstaaten jedoch bislang eher die Ausnahme geblieben. Das Symposium will Wahrnehmungsmuster und Kategorisierungspraktiken historisch analysieren und einordnen. Welche Auswirkungen hatten (inter-)nationale Rechtsetzungen und der Kalte Krieg? Welche Veränderungen ergaben sich aus der Entstehung neuer Formen von Migration aus nichteuropäischen Regionen?

Vor dem Hintergrund einer nach wie vor emotional geführten Debatte will das Symposium dazu beitragen, den Blick für die historisch gewachsenen Bedingungen des Umgangs mit Flucht und Asyl zu schärfen. (red)