Jena. Musik- und Kunstschule: Petition mit über 1000 Unterschriften. Jenakultur sieht keine Möglichkeit, Honorarlehrer weiterzubeschäftigen.

Der städtische Eigenbetrieb Jenakultur hält trotz der über 1000 Petitions-Unterschriften an seinem Vorhaben fest, die Festangestellten der Musik- und Kunstschule Jena (MKS) in Kurzarbeit zu schicken und die Verträge mit den Honorarlehrerinnen und -lehrern auszusetzen. „Wir haben in Gesprächen versucht, gemeinsam mit Jenakultur Lösungsmöglichkeiten zu finden, leider bisher ohne Erfolg“, sagt Jörg Müller, Vorsitzender des Freundeskreises der MKS Jena. (Alle aktuellen Entwicklungen im kostenlosen Corona-Liveblog.)

Die Petition des Freundeskreises hat nach wie vor zum Ziel, den Online-Unterricht weiterzuführen und die Honorarlehrerinnen und -lehrer auch während der Corona-Auszeit über die Musik- und Kunstschule weiterzubeschäftigen. Die Nachfrage nach Online-Unterricht sei da, die Erfahrungen der Schülerinnen, Schüler und Eltern seien durchweg positiv und ein Großteil der Eltern sei bereit, die Gebühren weiterzuzahlen. Den Schülerinnen und Schülern beziehungsweise deren Eltern bleibt nach Angaben des Freundeskreises im Moment nur die Wahl, einen direkten Vertrag mit den jeweiligen Honorarlehrerinnen und -lehrern zu schließen. Damit sei gewährleistet, dass zumindest der Online-Unterricht erhalten bleiben und sogar Präsenzunterricht außerhalb der MKS angeboten werden könne. „Allerdings sind die Kosten im direkten Vertragsverhältnis deutlich höher als die Gebühr der Musikschule, da die Zuschüsse der Stadt wegfallen“, hieß es am Freitag in einer Presseerklärung.

Aktion für einkommensschwache Familien

„Solange Jenakultur, wie öffentlich versichert, nach Mitteln und Wegen sucht und Konzepte erarbeitet, damit wieder Unterricht stattfinden kann und Honorarverträge aktiviert werden können, wird der Freundeskreis Schülerinnen und Schüler aus einkommensschwachen Familien finanziell unterstützen“, sagt Müller. Damit diese Familien nicht aus finanzieller Not auf Unterricht bei den Honorarlehrerinnen und -lehrern verzichten müssen, wird der Freundeskreis im Rahmen bestehender finanzieller Möglichkeiten einen Teil der Differenz zwischen Musikschulgebühr und Honorarsatz übernehmen. Die Schülerinnen und Schüler sollen im Bedarfsfall auf ihre jeweiligen Musiklehrerinnen und -lehrer zugehen, damit ein finanzieller Ausgleich vereinbart werden kann. Damit alle diese Schülerinnen und Schüler der MKS Hilfe bekommen, wird der Freundeskreis in den kommenden Tagen mit Aktionen um Spenden und Mitglieder werben.

Spendenkonto: Freundeskreis der MKS Jena e.V. IBAN: DE4183 0530 3000 0027 0016 (Spendenquittung wird auf Anfrage ausgestellt.)

www.openpetition.de/mks