Jena. Anstatt zu demonstrieren, stellten sich die Aktivisten von Fridays for Future diesmal n die Jenaer Innenstadt, um mit Passanten zu sprechen.

Die vergangene Aktion der Fridays for Future Ortsgruppe Jena war ungewöhnlich ruhig. Denn statt wie gewöhnlich zu demonstrieren, wollten die Aktivisten am Freitag mit den Jenaern ins Gespräch kommen. Dazu beschrieben sie Banner mit Fragen und stellten sich am Nachmittag damit in die Innenstadt. „Das probieren wir zum ersten Mal. Ich hoffe, dass wir viele konstruktive Gespräche mit Personen führen können, die wir mit unseren Demos normalerweise nicht ansprechen“, sagt Organisator Robert Pauli.

Auf dem Schild des 28-Jährigen stand: „Wie wird unsere Erde in 50 Jahren aussehen?“ Die anderen Schilder der knapp 20 Aktivisten warfen unter anderem folgende Fragen auf: „Braucht uns die Erde, oder wir sie?“ und „Brauchen wir Geld oder Mitgefühl?“ Damit wolle man die Leute zum Nachdenken bringen, sagt Pauli. Wichtig sei aber auch, ohne erhobenen Zeigefinger in die Gespräche zu gehen, sondern auf die Leute einzugehen. Ihnen etwas vorschreiben zu wollen, würde sie eher abschrecken.

Reaktionen fielen verschieden aus

Einige Passanten schienen sich für das Thema zu interessieren. Ein älterer Herr kommentierte Paulis Schild: „Im Sinne meiner Enkel hoffe ich, dass unsere Erde dann gut aussehen wird. Dazu müssen wir aber alle unseren Teil beitragen.“ Bei anderen kam die Aktion weniger gut an. Ein jüngerer Fußgänger diskutierte mit einem Demonstranten über Energiegewinnung. Er plädierte für Atomkraft, da diese seiner Auffassung nach schließlich auch CO2-neutral sei. Einige Meter weiter reagierte eine Dame auf das Schild „Geld oder Mitgefühl?“ mit der Bemerkung: „Ihr seid jung, nehmt lieber das Geld!“

Nachdem es in den vergangenen Wochen in Jena etwas ruhig geworden ist um die Umweltbewegung, will Fridays for Future jetzt wieder aktiver sein. Allerdings nicht mehr wie gehabt mit wöchentlichen Demonstrationen. Sondern einmal im Monat mit einer größeren Aktion. „Wenn wir schon was machen, dann machen wir etwas Großes mit klarem Konzept“, sagt Pauli. Ende März sei eine 24 Stunden lange Demonstration geplant.