1619 begründet Wilhelm Kreußler (1597- 673) eine Fechtmeister-Dynastie, die 160 Jahre das akademische Fechten über Jena hinaus prägte. Es heißt, er habe das im Dreißigjährigen Krieg verrohte Fechten neu geordnet. ...

1619 begründet Wilhelm Kreußler (1597- 673) eine Fechtmeister-Dynastie, die 160 Jahre das akademische Fechten über Jena hinaus prägte. Es heißt, er habe das im Dreißigjährigen Krieg verrohte Fechten neu geordnet.

Er erhielt 1669 für sich und seine Söhne das herzogliche Privileg eines „Stadthauptmanns und Fechtmeisters“ nennen. Sein Fechtboden befand sich dort, wo die Fundamente heute den „Roten Turm“ tragen.

Seine Söhne und Enkel Gottfried (1624-1682), Friedrich (1632-1707), Johann Wilhelm (1664-1722), Heinrich Wilhelm (1690-1752) führten die Fechtschule weiter. Ein Urenkel von Wilhelm, Wilhelm Ernst (1723-1787), wurde Bürgermeister.

Da Heinrich Wilhelm keinen leiblichen Nachfolger hatte, adoptierte er seinen Schüler Johann Wolfgang Bieglein, der bis zu seinem Tode als privilegierter Fechtmeister und Stadthauptmann Bieglein-Kreußler die kreußlersche Fechtmeistertradition in Jena erhielt. Das Kreußlersche Stoßfechten wurde Mitte der 1850er Jahre durch das weniger gefährliche Hiebfechten abgelöst.

Literatur:„Die Kreußlers in Jena“ (Christian Seemann-Kahne); „Ketzer, Käuze, Querulanten“ ( M. Steinbach und M. Ploenus)