Jena. Stadtrat sagt Ja zurZweckvereinbarung.

Rothenstein und Jena haben künftig ein sieben Hektar großes Gewerbegebiet an der B 88 bei Rothenstein gemeinsam in der Hand. Der zugehörigen Zweckvereinbarung hat nach dem Gemeinderat von Rothenstein nun auch der Jenaer Stadtrat zugestimmt. Von den künftigen Gewerbesteuern wird Jena 65 und Rothenstein 35 Prozent beziehen. Warum nicht fifty-fifty? – Der Kauf aus dem Bestand der Jenoptik AG obliege ebenso der Stadt wie die Kosten für Planung und Erschließung, sagte OB Thomas Nitzsche (FDP) vorm Stadtrat. Obendrein würden die Grundsteuer-Einnahmen komplett bei Rothenstein bleiben. Für die Stadt Jena mit ihrem Strategie-Ziel von 40 Hektar neuer Gewerbefläche bis 2030 sei das Rothenstein-Projekt demnach „ein ganz schöner Schluck aus der Pulle“. Beide Seiten hätten die Angelegenheit bei den „konstruktiven und kurzen“ Verhandlungen als „fairen Deal“ eingeordnet.

CDU-Fraktions-Chef Guntram Wothly bezeichnete die Vereinbarung als „richtungsweisend“. Ähnlich FDP-Amtsbruder Alexis Taeger: Er erinnerte an das „allergrößte Misstrauen“ der Umlandgemeinden noch vor ein, zwei Jahren, als die später gescheiterte Thüringer Gebietsreform als Eingemeindungs-Drohkulisse diente. Der Vertrag nähre die Hoffnung, „dass Vertrauen wieder aufgebaut wird“.

Stadtentwicklungsdezernent Christian Gerlitz (SPD) nannte die Vereinbarung „ein Paradebeispiel für Kooperation zum gegenseitigen Nutzen“. Ausdrücklich von allen Seiten vorm Stadtrat gelobt für das Einfädeln des Deals: die städtische Tochter-Unternehmung JenA4 GmbH und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft.