Jena. Fragen an Tilmann Süß, Geschäftsführer von“ Clever fit“ im B59-Hochhaus.

Die Geräteparks in allen Fitnesscentern von Jena sind derzeit verwaist. So ist das auch in der 14. und 15. Etage des B59-Hochhauses am Leutragraben, wo das „Clever fit“ (ehemals POM-Gesundheitszentrum) beheimatet ist, aber wegen Corona seit Mitte März geschlossen ist. Mit seinem Geschäftsführer Tilmann Süß sprachen wir über die schwierige Corona-Zeit und neue Wege, die das Unternehmen geht.

Herr Süß, wie fühlt man sich in einem menschenleeren Fitnesscenter?

Das ist schon bedrückend für jemanden wie mich, der gern Menschen in Bewegung sieht, die mit Spaß bei der Sache sind und mit dem Sport auch konkret etwas für ihre Gesundheit tun. Wir alle hoffen, dass es bald weitergehen kann.

Nicht mehr weiter geht es offenbar für das insolvente Fitnesscenter „POM family“ am Jenzigweg. Besteht wegen des Namens ein Zusammenhang mit Ihnen?

Überhaupt nicht. Das sind zwei völlig verschiedene Unternehmen. Seit 2017 gibt es bereits unsere GmbH, die keinerlei Verbindung zu dem POM am Jenzigweg besaß und besitzt.

Aber die ähnliche Firmenbezeichnung irritiert vielleicht?

Sie hat ihren Ursprung in den Anfängen des POM. Doch seit drei Jahren gehen die beiden Firmen völlig getrennte Wege. Es gibt auch keinerlei inhaltliche oder personelle Zusammenarbeit, wie das manche Leser möglicherweise durch den in Ihrer Zeitung erschienenen Artikel zur Insolvenz des POM am Jenzigweg herauslesen könnten. Ich war auch in keiner gemeinsamem Leitungsfunktion.

Inzwischen habt ihr einen neuen Namen, wie kam es dazu?

Wir sind seit vorigem Jahr ein Franchaise-Unternehmen in der „Clever fit“-Gruppe. Dazu gehören mehr als 400 Fitnesscenter in Deutschland. Dadurch können wir all unseren Mitgliedern die Möglichkeit eröffnen, nicht nur bei uns, sondern auch in allen anderen „Clever fit“-Zentren zu trainieren, unter anderem in Weimar, Gera und bald auch in Kahla. Zudem ist mein neuer Geschäftspartner Bernd Schmid, der über 30 Fitness-Zentren betreibt. Dieses Netzwerk können wir voll mit nutzen.

Warum erfolgte dieser Schritt?

Wir haben uns natürlich auch einer Marktanalyse gestellt. Als Schlussfolgerungen haben wir zum Beispiel flexible Öffnungszeiten gewählt, also wochentags von 6 bis 23 Uhr geöffnet und an Wochenenden 9 bis 20 Uhr. Ergänzt wird das durch Wellnessbereiche mit der wahrscheinlich höchsten Sauna Thüringens, Wasserbett-Massagen und Solarien.

Wie ist es um den Gerätepark bestellt?

Er ist völlig erneuert worden. Das Allerneuste ist ein „Squat Reck“ für Langhantel-Übungen.

Doch zurzeit ist wegen Corona kein Training möglich, passiert dennoch etwas?

Die Zeit der Schließung nutzen wir für Malerarbeiten sowie für Reparaturen in den Duschen und an der Sporttechnik.

Was ist eigentlich mit den Beiträgen der Mitglieder?

Da bitten wir um Verständnis. Es besteht zwar kein Sonderkündigungsrecht, aber wir kommen den Mitgliedern entgegen, indem wir Gutschriften anbieten.