Jena. Außenverteidiger Florian Brügmann über seine Zeit beim FC Carl Zeiss Jena, auf den er am heutigen Samstag mit seinem neuen Arbeitgeber Duisburg trifft.

Beim Spiel heute im Ernst-Abbe-Sportfeld der 3. Fußball-Liga zwischen dem FC Carl Zeiss Jena und Zweitliga-Absteiger MSV Duisburg kehrt Florian Brügmann (28 Jahre) im Trikot der Zebras zu seinem Ex-Verein zurück. Wir sprachen mit dem Außenverteidiger über seine Zeit an der Saale, seine Ziele mit dem MSV und den Grund, warum er als Stammspieler die Jenaer nach zwei Jahren verlassen musste – genau wie sein Bruder Felix, der jetzt bei Energie Cottbus spielt.

Wie geht es Ihnen beim MSV Duisburg?

Mir geht es ganz gut, danke der Nachfrage.

Beim Blick auf die Tabelle sind Sie sicherlich froh, dass Sie den Verein gewechselt haben.

Da hätte ich mir aktuell ja jeden anderen Verein in der 3. Liga auch aussuchen können. Um die sportliche Situation sind die Jenaer nicht zu beneiden.

Will der MSV als Zweitliga-Absteiger sofort wieder aufsteigen?

Es war generell ein großer Umbruch. Da von Aufstieg zu reden, dass wäre ein bisschen vermessen. Aber wenn du dich oben festbeißen kannst, nehmen wir das gerne mit. Aber den Aufstieg kann man nicht planen, da gibt es keine Garantie.

Sie spielen als Fünfter beim noch sieglosen Schlusslicht, muss man daher vorher an die Einstellung appellieren?

Wir bereiten uns wie auf jedes andere Spiel auch vor. Carl Zeiss hatte ein paar Spiele dabei, wo das Ergebnis einfach nur nicht stimmte. Die Spielweise sah nie so aus, als wäre man dem Gegner klar unterlegen. Wir schauen aber nicht auf den Gegner, nur auf uns.

Sie haben zwei Jahre in Jena gespielt, waren Stammkraft. Wie bewerten Sie Ihre Zeit an der Saale?

Es waren zwei schöne Jahre bis zur Verletzung im vergangenen Oktober. Mit der Verletzung beziehungsweise das letzte halbe Jahr war dann schon viel Krampf. Aber ich konnte guten Gewissens meine Zelte abbrechen.

Dass Sie und Ihr Bruder Felix nicht gehalten wurden, wird immer mal wieder in Zusammenhang mit einer verfehlten Transferpolitik beim FC Carl Zeiss betrachtet. Hatten Sie ein Angebot, Ihren Vertrag zu verlängern?

Es gab mit dem Saisonende nie Gespräche. Mir wurde weder gesagt, dass ich gehen soll. Noch wurde mir gesagt, dass ich bleiben soll.

Also haben Sie sich nach einem neuen Verein umgeschaut und sind beim MSV Duisburg gelandet?

So kann man es sagen.

Ihr Bruder Felix hatte noch Vertrag, wurde aber an Energie Cottbus abgegeben, wo er in neun Spielen sechs Tore gemacht und drei vorbereitet hat. Behalten Sie als Brüder Jena trotzdem in guter Erinnerung?

Den Verein an sich behalten wir in guter Erinnerung.

Er Sie auch. Zum Beispiel wegen des 1:0-Erfolgs in der vergangenen Saison in Unterhaching. Da spielte in der 87. Minute Brügmann auf Brügmann und der Sieg war gesichert.

Dieser Nicht-Abstieg sollte nicht nur mit uns, aber auch mit uns in Verbindung gebracht werden. Alles andere, was danach passiert ist, da muss man nix zu sagen.

Was erwarten Sie heute beim Spiel gegen Ihren Ex-Verein?

Eine Mannschaft, die alles versucht, den Bock endlich umzustoßen und drei Punkte zu holen. Ich weiß als ehemaliger Spieler, dass es im Ernst-Abbe-Sportfeld nicht einfach wird.

Sie sind in den vergangenen vier Spielen drei Mal als Einwechselspieler in Duisburg zum Zug gekommen. Ist das große Ziel ein Stammplatz?

Klar. Ich bin ja schon ein paar Jahre in der 3. Liga unterwegs. Am Anfang braucht man immer ein paar Wochen zur Eingewöhnung. Sportlich läuft es super, da gibt es für den Trainer immer wenig Grund zu wechseln. Aber ich will natürlich so viel spielen wie möglich. Am Ende zählt aber nur, dass wir den Aufwärtstrend so lange wie möglich aufrecht erhalten.

Ist der Aufstieg in die 2. Bundesliga Ihr persönliches Ziel mit Duisburg?

Mein sportlicher Ehrgeiz ist ungebrochen. Ich bin zwar einen Tick älter, aber so alt bin ich noch nicht.

FC Carl Zeiss Jena – Duisburg, Sonnabend, 14 Uhr, Ernst-Abbe-Sporfeld