Jena. Jenaer werden aufgerufen, Mitmenschen in Alten- und Pflegeheimen einen Brief zu schreiben.

Ein Brief zeigt dem Empfänger, dass er nicht allein ist, und kann so Zuversicht und Hoffnung geben. Davon ist Ralf Kleist, Kirchenkreissozialarbeiter in Jena, überzeugt. Deshalb startet er eine Aktion gegen die Einsamkeit älterer Menschen in Alten- und Pflegeheimen der Stadt. Alle aktuellen Infos im kostenlosen Corona-Liveblog.

Kleist forderte seine Mitbürger auf, einen Brief an ältere Menschen, auch einem Unbekannten zu schreiben, um ihnen ein Zeichen der Hoffnung zu senden. „1400 betagte Männer und Frauen leben in den Seniorenheimen unserer Stadt, sie alle können derzeit keine Besuche bekommen und haben nur eingeschränkte Möglichkeiten, mit den Menschen draußen in Kontakt zu treten“, sagt Kleist. „Viele Mitbüger sind jetzt mit ihren eigenen Angelegenheiten und Sorgen beschäftigt. Doch wir sollten gerade jetzt an die denken, die wir nicht sehen“, erklärt er.

Mit einem Brief, einer kleinen Geschichte, einem Bericht vom eigenen Alltag in Corona-Zeiten, einem Gedicht oder einigen aufmunternden Worten, könne man den Senioren zeigen, dass sie nicht vergessen würden. „Lassen Sie andere Anteil nehmen an dem, was Sie erleben und muntern Sie auf!“ Auch Kinder könnten Briefe schreiben oder ein Bild malen, über das sich die Empfänger sicherlich freuten.

„Die Briefe können anonym sein oder mit Absender versehen werden. Vielleicht ist dieser Brief ja der Beginn einer Brieffreundschaft“, sagt Kleist. Ab Montag stehen vor der Kreisdiakoniestelle in der Saalbahnhofstraße 12 in Jena und im Eingangsbereich der Stadtkirche St. Michael Sammelbriefkästen für die „Hoffnungsbriefe“. Die Kreisdiakoniestelle leitet die Post an die Bewohner in allen Jenaer Senioreneinrichtungen weiter.

Für Rückfragen: Ralf Kleist, Telefon: 0173/57 28 582