Jena. Die Philharmonische Gesellschaft fördert die Kinder- und Jugendarbeit des Orchesters und bietet Veranstaltungen an.

Es sind noch gut vier Wochen Zeit: Dann erhebt Simon Gaudenz den Taktstock zum Eröffnungskonzert der neuen Spielzeit im Volkshaus. Es wird gewissermaßen eine Jubiläums-Spielzeit, denn die Jenaer Philharmonie wird 50. Den Klangkörper gibt es zwar schon seit 1934, aber erst am 21. September 1969 wurde dem Jenaer Sinfonieorchester der Status einer Philharmonie zuerkannt.

Ein Jubiläum, über das nicht viel Aufhebens gemacht wird. Denn schließlich befindet sich das Orchester in einem Umbruch. Und das nicht nur wegen des Umzugs in die nahe gelegene Augenklinik, sondern vor allem wegen des Langzeit-Vorhabens, neue Publikumskreise zu erschließen, junge Hörer zu gewinnen und dafür den Programmen ein frischeres Flair zu verleihen und neue Spielorte in Jena zu entdecken.

Bei all dem hat die Philharmonie einen engen Verbündeten – die Philharmonische Gesellschaft. „Wir unterstützen die Bemühungen der Philharmonie, die Zukunft des Orchesters zu sichern und auch mehr das Publikum von morgen anzusprechen“, sagt Ursula Greger vom Vorstand der Gesellschaft.

Dabei kann sie auf eine ganze Latte von Projekten verweisen, mit denen der zurzeit 156 Mitglieder zählende Verein gerade die Kinder- und Jugendarbeit fördert. Sie berichtet unter anderem davon, dass die Philharmonische Gesellschaft auch in diesem Jahr die Besuche von Musikern des Orchesters in Schulen und Kindergärten mit 5000 Euro fördert. Allein 19 solcher Besuche in zehn Schulen wurden im vergangenen Jahr ermöglicht. Dabei stellen die Musiker stets ihre Instrumente vor, weihen die jungen Hörer in die Geheimnisse ihrer Instrumente ein und plaudern mit ihnen über Musik, damit verbundene Geschichten und Geschichte und machen sozusagen den jungen Leuten Appetit auf klassische Musik.

Ebenso steuert der Verein 1000 Euro zur Unterstützung von Schülern bei, die bei der Brass Band Blechklang ein Blasinstrument erlernen. Auch die Hörproben-Konzerte für Schüler der Klassen 5 bis 12, bei denen in Kooperation mit Absolventen der Musikhochschule Detmold immer einem speziellen musikalischen Werk auf den Grund gegangen wird, erhalten weiter Förderung durch die Philharmonische Gesellschaft.

Ganz zu schweigen davon, dass der Förderverein auch immer wieder die Sommerlager und Gastspielreisen des Knabenchores bezuschusst und das Erscheinen des Orchester-Magazins „Saitenklang“ sichert.

Was für Ursula Greger und auch für den emeritierten Professor und das Mitglied der Arbeitsgruppe Geschichte, Gert-Eberhard Kühne, ganz wichtig ist, das ist die neue Wertschätzung, die man bei der Philharmonischen Gesellschaft erfährt, seit Simon Gaudenz Generalmusikdirektor ist. „So wurden unsere Veranstaltungen nun auch mit aufgenommen in das Programmheft“, sagt Greger.

Gemeint sind damit die vier Philharmonischen Salons, die von dem Förderverein organisiert werden. Zumeist lädt man sich dazu Musiker ein, die über ihre aktuelle Arbeit berichten, so zum Beispiel der Erste Konzertmeister Marius Sima, der zum ersten Salon am 16. Oktober in den Oberlichtsaal kommt. „Diese Salons haben wir seit dem Vorjahr auch für alle interessierten Bürger geöffnet“, so Ursula Greger. Eintritt werde dabei nie erhoben, aber über eine Spende freue man sich immer, wie der Verein überhaupt an Spenden und Sponsoren interessiert ist, damit er das Orchester weiter fördern kann.

„Wir möchten die Brücke sein zwischen Orchester und Bürgern“, meinen Greger und Kühne. So wolle man einerseits noch mehr Menschen für die Musik erreichen, sie ansprechen auch in der Philharmonischen Gesellschaft mitzumachen, andererseits aber auch die Anliegen des Orchesters in die Bürgerschaft hineintragen.

Neue Mitglieder sind auf jeden Fall jederzeit gern gesehen, betont Ursula Greger, die sich nach dem Rücktritt des bisherigen Vorsitzenden Peter Popp mit um die Führungsarbeit kümmert. Im Frühjahr wolle man den Vorsitz neu wählen.

www.philharmonische-gesellschaft-jena.de