Jena. Ingo Schulze und Tom Schulz sprechen am kommenden Mittwoch in der Villa Rosenthal über Johannes Bobrowski.

Der Schriftsteller Ingo Schulze kehrt nach Jena zurück und wird am kommenden Mittwoch im Rahmenprogramm der Ausstellung in der Villa Rosenthal zu erleben sein. Gemeinsam mit seinem Kollegen Tom Schulz wird er über Johannes Bobrowski und den Einfluss des großen Dichters auf seinen Weg als Autor sprechen.

Seit November läuft in der Villa Rosenthal die Ausstellung „Auf dem endlosen Weg zum Hause des Nachbarn“, die Bilder des russischen Fotografen Dmitry Vyshemirsky über Orte des Dichters Johannes Bobrowski zeigt. Bobrowskis Stimme ist eine der markantesten in der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts.

Zeugnisse widerständiger oder verlorener Existenz

In seinen Gedichten, Erzählungen und Romanen betrachtet er die untergegangene Welt seiner Kindheit: Sarmatien, die Landschaft zwischen Ostsee und Schwarzem Meer, Weichsel und Wolga. Hier lebten Polen, Litauer, Russen, Juden und Deutsche miteinander.

Bobrowskis Texte sind Zeugnisse widerständiger oder verlorener Existenz. Sie spüren ungehörte Stimmen auf, Stimmen aus anderer Zeit. Im Rahmenprogramm der Ausstellung werden am kommenden Mittwoch, 22. Januar, ab 19.30 Uhr zwei bekannte deutsche Schriftsteller über Bobrowski sprechen: Ingo Schulze und Tom Schulz.

Für beide war die Lyrik und Prosa Johannes Bobrowskis eine wichtige Inspiration. Ingo Schulze schrieb, durch Bobrowski habe er zum ersten Mal erfahren, „wie rein Literatur sein kann“. Tom Schulz liebt Bobrowskis Geschichten vom „Dorfrand der Welt, in dem die Völker einträchtig miteinander leben könnten“.

Karten gibt es für 5 Euro im Ticketshop auf www.lesezeichen-ev.de und an der Abendkasse.