Jena. Vorentwurf zum neuen Flächennutzungsplan liegt bereit. Bürgerschaft redet mit vom 20. Februar bis 31. März

Der Vorentwurf für den neuen Jenaer Flächennutzungsplan (FNP) ist da. Bürgermeister Christian Gerlitz (SPD) sieht hier einen Meilenstein für die nachhaltige Entwicklung der Stadt. Gerlitz und Fachdienstleiter Lars Liebe vom Team „Grundlagen der Stadtentwicklung“ erläuterten, dass der nun fortzuschreibende Flächennutzungsplan des Jahres 2006 noch auf einer Prognose von 90.000 Einwohnern im Jahre 2035 gefußt habe; jetzt müsse ein „dynamischen Oberzentrums“ (bei derzeit 111.000 Einwohnern) in den Blick genommen werden. Das Planwerk stelle keine verbindliche Bauleitplanung dar, sei „nicht parzellenscharf“, fasse aber „über ein Dutzend Fachkonzepte“ zusammen wie Gartenentwicklungs-, wie Wohnbauflächenkonzept, Grün- und Verkehrsplanung. „Und die dürfen sich dann nicht widersprechen.“ Gerlitz’ Beispiel: für die Straßenbahn eine Trasse in Richtung Zöllnitz. „Dann kann dort dann nicht anderweitige Bebauung erfolgen“. Die Fachkonzepte müssten alle „konsistent zueinander stehen“.

Im Kern gehe es darum, Wachstum für Wohnen, für Gewerbe, für die Wissenschaft zu ermöglichen „unter Erhalt unserer wunderschönen Naturlandschaft“, sagte Gerlitz.

Über 4800 neue Wohnungen

Stadtentwicklungsausschuss-Chef Guntram Wothly (CDU) sprach den Wohnungsleerstand von „unter einem Prozent“ an. „Es ist zwingend, da ein Stück weiter zu kommen.“ Da könne man einen Zielkonflikt vermuten, wenn weiter auf Wachstum gesetzt werde. Doch: Die Jenaer Anteile von 80,1 Prozent Grün- und Freifläche und 19,9 Prozent Bau- und Infrastrukturfläche würden klimaschutzgemäß in etwa „so bleiben“, sagte Wothly. Lars Liebe erläuterte, dass nach dem neuen FNP „unter einem Prozent“ zu Gunsten von Bau und Infrastruktur bei den Grün- und Freiflächen abgeknappst würden. „Es wird trotzdem ausreichen, um den Bedarf zu decken“, sagte Liebe. Einzukalkulieren sei die Arbeitsgemeinschaft mit 16 Gebietskörperschaften rund um Jena, die gemeinsam auf kleinteiligen Eigenheimbau schauen. Insgesamt sieht der FNP bis 2035 über 4800 neue Wohneinheiten vor.

Vom 20. Februar bis zum 31. März kann sich die Bürgerschaft zum Vorentwurf äußern. Beteiligungsplattform via www.jena.de/fnp. Im Verwaltungsgebäude Am Anger 26 sind die Planunterlagen einsehbar.