Jenaer Firma bietet „All inclusive“ für Biene & Co.

Jördis Bachmann
| Lesedauer: 3 Minuten
Für solche Blühwiesen will auch „Injena“ werben.

Für solche Blühwiesen will auch „Injena“ werben.

Foto: Martin Schutt / dpa

Jena.  Die Jenaer Inklusionsfirma „Injena“ wirbt für mehr Blühwiesen und liefert das passende Insektenhotel gleich mit.

Die Inklusionsfirma „Injena“ als 100-prozentige Tochter der Überbetrieblichen Ausbildungsgesellschaft (ÜAG) beschäftigt bereits seit neun Jahren schwerbehinderte Menschen. Kindergarten, Schule, Ausbildung: Hier gebe es gute inklusive Angebote, sagt „Injena“-Geschäftsführer Michael Strosche. Doch meist ende die Inklusion dann im Berufsleben. Bei „Injena“ wird Menschen mit einer Behinderung der Weg auf den Arbeitsmarkt eröffnet.

Neun der insgesamt 18 „Injena“-Mitarbeiter haben eine Behinderung. „Natürlich kann man nicht mit jeder Form von Behinderung eingestellt werden, da viele Arbeiten, die wir verrichten, auch körperlich anstrengend sein können“, erklärt Diana Wagner. Schwerhörigkeit, Epilepsie oder Diabetes gehören beispielsweise zu den Behinderungen, mit denen man bei „Injena“ angestellt werden kann. „Wir sind eigentlich immer auf der Suche nach Nachwuchs“, sagt Strosche. Man könne sich bewerben wie bei jedem anderen Unternehmen auch, doch natürlich bedürfe es im Vergleich zu einem nicht behinderten Mitarbeiter verschiedener Prüfungen – unter anderem erstelle auch der Integrationsfachdienst zunächst ein Gutachten.

Ein Angebot des Unternehmens wollen Michael Strosche und Teamleiterin Diana Wagner gern noch etwas bekannter machen. Dieses Jahr im Frühjahr haben die „Injena“-Mitarbeiter erstmals eine Blühwiese angelegt. Vor dem ÜAG-Gebäude in der Ilmstraße brummt und summt es seither: Klatschmohn, Sonnen-, Korn- oder Flockenblumen locken Bienen und andere Insekten an.

Bis zum Herbst wird die Blühwiese nun stehen, dann wird sie gemäht und soll im kommenden Jahr von ganz allein wieder erblühen. „Es macht wirklich kaum Arbeit“, sagt Diana Wagner. Mit der Bodenfräse auflockern, aussähen, etwas wässern, warten. Und während die „Englischer Rasen“-Grünflächen bei den jetzigen Temperaturen ohne Wässerung dürr und verbrannt aussehen, halten sich Blühwiesen besser. „Sie sind was fürs Auge“, sagt Strosche. In einem Privatgarten konnte das „Injena“-Team bereits eine Blühwiesenfläche umsetzen. „Wir wollen die Idee einfach noch etwas verbreiten und für das Thema sensibilisieren“, sagt Diana Wagner.

Vom Zaunbau bis zum Sandkasten

„Injena“ sei in den Bereichen Gartenbau und Gartenlandschaftsbau tätig. Egal ob Heckenschnitt, Beetpflege, Mahdarbeiten, Zaun- und Treppenbau im Garten oder der Aufbau von Spielgeräten – wer im Garten Arbeiten geplant hat, kann sich an „Injena“ wenden. „Wir arbeiten außerdem mit dem Stadtforst zusammen“, erklärt Diana Wagner. Die Pflege von Wanderwegen oder Naturschutzflächen sind unter anderem ein Teil der Arbeit bei „Injena“. Auch die sechs Taubenschläge, die zum Jenaer Stadttaubenprojekt gehören, werden von „Injena“ betreut. In der Werkstatt der Firma entsteht zum Beispiel Mobiliar für den Außenbereich und auch Insektenhotels. „So kann man sich neben die Blühwiese gleich noch ein Insektenhotel stellen“, sagt Strosche. All-inclusive für Biene & Co. sozusagen.

Wer Gartenarbeiten zu erledigen hat oder sich eine Blühwiese anlegen lassen möchte, der kann sich unter injena@ueag-jena.de melden.