Jena. Sanierung des Westsportplatzes mit viel Prominenz gefeiert – Dezernent versprach dem Verein „In West“ Hilfe für Platzwartstelle

Ja, das ist schon ein Kleinod, was die Stadt da in ihrem westlichen Stadtteil besitzt. Ein Sportplatz ohne Wettkampfbetrieb, der nur dem Freizeitsport und dem Schulsport vorbehalten ist. Doch der Weg dorthin war lang und mitunter steinig.

Daran erinnerte gestern bei der Einweihungsfeier des sanierten Westsportplatzes Rüdiger Schütz, Vorsitzender des Vereins „In West“. Man habe in Nach-Wendezeiten um die Erhaltung dieses alten Sportplatzes gekämpft. Es gab manch andere Bestimmungen für dieses Areal. Varianten wie der Bau eines Einkaufsmarktes, die Einrichtung eines Hubschrauberlandeplatzes oder auch die Verkleinerung des Sportplatzes durch den einst hier vorgesehenen Neubau einer Schule geisterten herum. Doch Mitte der 1990er Jahre stand dann fest: Der Sportplatz soll erhalten bleiben. So bildete sich die Initiative Westsportplatz und brachte die Erneuerung des Platzes schrittweise voran. Natürlich mit Hilfe der Stadt und all der rührigen Vereinsmitglieder.

Zuletzt kam nun sogar noch der Einbau von 1100 Quadratmeter Tartanbelag hinzu, für eine 100-Meter-Sprintbahn sowie für Basketball- und Volleyballfelder. Eine Investition, die 175.000 Euro kostete, wie Finanzdezernent Benjamin Koppe (CDU) sagte, der auch für den Sport zuständig ist. 28.000 Euro kamen dafür aus Eigenmitteln des Vereins. Den Löwenanteil hat der städtische Eigenbetrieb Kommunale Immobilien (KIJ) übernommen. KIJ-Chef Karl-Hermann Kliewe sprach von einem Glücksfall, dass die Stadt vor Jahren eine Unterkunft für Flüchtlinge bauen musste und dafür den Standort neben dem Westportplatz fand. Als dann keine Unterkunft mehr nötig war, weil weniger Flüchtlinge kamen, sei das Haus als Studentenheim gebaut worden. So konnte das Untergeschoss für die vom Westportplatz benötigten Toiletten, Umkleiden und Duschen eingerichtet werden.

Nun fehlt eigentlich nur noch ein letzter vollendender Baustein: die Sicherung der Stelle des Platzwarts Sergej Jungblut. Er gilt seit Jahren als die gute Seele des Platzes, die alles in Ordnung hält. Dezernent Koppe versprach, dass man sich hier um eine Lösung bemühe.

Bei der Einweihungsfeier gestern war großer Bahnhof angesagt. Neben Dezernent Koppe waren auch Bürgermeister Christian Gerlitz (SPD), Ortsteilbürgermeister Holger Becker, Landtagsabgeordneter Torsten Wolf (Linke), Stadträte sowie der ehemalige Sportamtsleiter von Jena, Peter Röhrig, gekommen. Ihm wurde auch noch einmal gedankt, dass er Mitte der 1990er Jahre die Sicherung des Westsportplatzes mit auf den Weg gebracht hatte.