Jena. Thüringens Wanderverband tagte am Samstag in Jena-Lobeda. Er strebt mehr Rundwanderwege und auch Wandermöglichkeiten für Behinderte an.

Ein Vorreiter ist Jena in puncto Ausbau und Erhalt von Wanderwegen. Das wurde am Samstag bei der Delegiertenversammlung des Thüringer Wanderverbandes im Lobedaer Bärensaal betont. Zwar sei das Netz der Jenaer Wanderwege in den vergangenen Jahren um 20 Prozent zurückgegangen, so Elisabeth Wackernagel von der Fuchsturm-Gesellschaft, einem der Mitgliedsvereine des Verbandes. Jedoch könne man die Worte von Stadtförster Olaf Schubert nur unterstützen, dass auch hier Klasse vor Masse geht.

Der Jenaer Stadtförster berichtete den Delegierten um Präsidentin Christine Lieberknecht von den Bemühungen, sich auf die wichtigen Hauptwanderwege zu konzentrieren, sie zu pflegen und gut zu beschildern. Er wie auch andere Vertreter der Forstwirtschaft baten zudem um Verständnis, dass derzeit in den Wäldern oft gefällte Bäume und aufzuarbeitendes Holz liegen. Diese umfassenden Pflegearbeiten seien notwendig geworden, weil Trockenheit und Schädlingsbefall schnelles Handeln nötig machten, damit die Schäden nicht noch größer werden. Dafür mache sich oft auch schwere Technik erforderlich.

Von der Versammlung ging auch der Ruf an alle Wandervereine, mehr Mitglieder zur Ausbildung als Wanderleiter oder Wanderwegewart an die Thüringer Wanderakademie zu schicken. Diese Ausbildung sei nötig, damit die Wanderfreunde auch moderne digitale Möglichkeiten der Walderfassung beherrschen können, zum Beispiel zu Geoinformationssystemen.

Ein wichtiges Vorhaben für den Wanderverband ist der 500. Jahrestag der Bibelübersetzung durch Martin Luther, der 2022 begangen werden soll. In diesen Zusammenhang will der Wanderverband Ideen für die Verbesserung des Thüringer Luther-Wanderweges entwickeln. Ein thematischer Wanderweg, der ja auch durch Jena führt. Ein besonderer Wunsch des Wanderverbandes ist die Schaffung von mehr Rundwanderwegen, die möglichst mit Wander-Parkplätzen verbunden sein sollen. Auch Wandermöglichkeiten für Behinderte, Rollstuhlfahrer und Familien mit Kinderwagen will der Verband fördern, damit es wenigstens einen solchen Weg in jeder Region gibt.

Der Verbandstag wurde zudem genutzt, um Ehrungen vorzunehmen. Präsidentin Lieberknecht konnte Knut Korschewsky und Eberhard Mann mit der Ehrennadel in Silber sowie Hans-Dieter Holland-Moritz mit der Ehrennadel in Gold auszeichnen.