Jena. Die Publikation enthält Aufsätze zu Leben und Wirken Eduard Rosenthals und zum Konzept des Wettbewerbs um den Botho-Graef-Kunstpreis.

Eigentlich sollte es am Freitag soweit sein. Das fertige Denkmal zu Ehren des Jenaer Rechtswissenschaftlers und Vaters der Thüringer Landesverfassung von 1920, Eduard Rosenthal, würde an seinen dezentralen Standorten in Jena - dem Universitätshauptgebäude, dem Volkshaus und der Villa Rosenthal – feierlich eingeweiht und der Öffentlichkeit übergeben werden. Wegen der Corona-Krise musste dieser Termin auf den Herbst verschoben werden und damit auch alle Aktivitäten rund um das Rosenthal-Denkmal. Und dennoch gibt es einen Lichtblick, denn der Katalog konnte erscheinen.

Veranstaltungen in den Herbst verschoben

Der Katalog „Erkundungsbohrungen. Ein dezentrales Denkmal für Eduard Rosenthal“ ist soeben bei VDG Weimar erschienen.
Der Katalog „Erkundungsbohrungen. Ein dezentrales Denkmal für Eduard Rosenthal“ ist soeben bei VDG Weimar erschienen. © Jenakultur

Die materielle Umsetzung des Denkmals mit den noch ausstehenden Bohrungen in Jena, Weimar und Erfurt, die Veröffentlichung der neuen Rosenthal-Internetseite, die theaterinszenierte Führung von Anke Heelemann sowie die Premiere des Dokumentarfilms über Rosenthal von Torsten Eckold und Dietmar Ebert: Dies alles wird zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Am Erscheinungstermin des Kataloges im April konnte hingegen festgehalten werden. „Wir freuen uns sehr, die Wartezeit bis zur nachgeholten Einweihung des Rosenthal-Denkmals mit druckfrischer Lektüre füllen zu können“, sagt Verena Krieger, die das gesamte Projekt kuratierte. Der Katalog „Erkundungsbohrungen. Ein dezentrales Denkmal für Eduard Rosenthal“ ist soeben bei VDG Weimar erschienen. „Rosenthal ist vielleicht der unsichtbare Vierte im großen Jenaer Dreigestirn des ausgehenden 19. Jahrhunderts Abbe, Zeiß und Schott. Es ist uns wichtig, würdigend und zugleich angemessen an ihn zu erinnern“, sagt Jenakultur-Chef und Mitherausgeber Jonas Zipf.

Kernbohrungen durch das Mauerwerk

Die umfangreich bebilderte Publikation enthält Aufsätze zu Leben und Wirken Eduard Rosenthals und zum Konzept des Wettbewerbs um den Botho-Graef-Kunstpreis der Stadt Jena, in dessen Rahmen das dezentrale Denkmal in Kooperation mit der Universität Jena entsteht. Die eingereichten Entwürfe werden in Essays von Absolventinnen der Kunstgeschichte und Filmwissenschaften der Universität Jena besprochen. Die Kuratorin des Projektes, Verena Krieger, geht in ihrem Aufsatz ausführlich auf den Siegerentwurf von Horst Hoheisel und Andreas Knitz ein. Dieser sieht an fünf für das Leben und Wirken Rosenthals relevanten Standorten in Jena, Weimar und Erfurt Kernbohrungen durch das Mauerwerk der Gebäude vor, in denen eingeschobene Messinghülsen mit emaillierten Inschriften den jeweiligen Bezug erklären.

In einer Fotostrecke von Henriette Kriese (San Francisco/ Erfurt) erhalten Leser erste Einblicke in die Realisierung des Denkmals mit den bereits vorgenommenen Bohrungen am Volkshaus in Jena.

Auf https://www.eduard-rosenthal.de beziehungsweise über https://twitter.com/kunstpreisjena informiert Jenakultur zum Fortgang es Projektes.