Jena. Das Spiel zwischen den Bundesliga-Fußballerinnen des FF USV Jena und dem FC Bayern München am Sonntag wird mit Chorgesang eröffnet.

Sportlich läuft es nicht bei den Bundesliga-Fußballerinnen des FF USV Jena. Doch die Zuschauer der Thüringerinnen dürfen sich am Sonntag beim Heimspiel gegen den FC Bayern München mindestens auf einen kulturellen Höhepunkt freuen.

Auf der Tribüne im Ernst-Abbe-Sportfeld werden nämlich über 200 Sängerinnen und Sänger des Studenten- und Psychochor der Friedrich-Schiller-Universität sowie Mitglieder der Jenaer Philharmonie und freiwillige Gesangsfreunde sitzen, die beide Mannschaften beim Einlaufen musikalisch begrüßen und für einen Gänsehaut-Moment sorgen sollen.

Ob sich die musisch Begabten später dann auch zu Anfeuerungsrufen und -gesängen hinreißen lassen, darüber wird die Leistung der Fußballerinnen von der Saale entscheiden. Und die war in den bisherigen Spielen nicht so, wie es sich der Bundesliga-Rückkehrer vorgestellt hat. 1:8, 1:7 und 0:4 lauten die vergangenen drei Ergebnisse im deutschen Oberhaus, Jena ist nach sieben Spieltagen Schlusslicht, hat fünf Punkte Rückstand auf das anvisierte rettende Ufer. Doch trotz der Gegentor-Flut gab es zuletzt auch Dinge, zumindest beim 0:4 in Freiburg, die Hoffnung gemacht haben. „In den ersten dreißig Minuten in Freiburg haben wir genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben“, sagt Jenas Trainer Chris Heck. Auch in der Offensive hätten sich seine Spielerinnen einige gute Gelegenheiten erarbeitet.

Was aber gar nicht gehe: Drei Gegentore binnen 15 Minuten kassieren wie in Freiburg. „Das ist schon ziemlich frustrierend“, sagt Torhüterin Sarah Hornschuch. „Gerade, wenn man in so kurzer Zeit so oft hinter sich fassen muss.“ Auch wenn sich ihre Mannschaft danach gefangen habe, die Anzahl der Blackouts des FF USV in dieser Saison ist bisher bedenklich.

Dennoch, „die Hoffnung auf den Klassenerhalt ist immer da“, sagt Chris Heck. Ob ausgerechnet gegen den FC Bayern der so wichtige erste Saison-Dreier eingefahren wird, daran haben sie in Thüringen aber so ihre Zweifel. „Die Bayern sind auf allen Positionen individuell stärker als wir besetzt, egal wer in der Aufstellung steht“, sagt Heck.

Niederlagen gegen Hoffenheim und Leverkusen hätten aber gezeigt, dass auch die Münchnerinnen nicht unbesiegbar sind. „Für uns geht es darum, so wenig wie möglich Gegentore zu kassieren und nach einem möglichen Rückstand schnell unsere Grundordnung wiederzuerlangen“, so Heck. Und wer weiß, ob mit der richtigen musikalischen Untermalung nicht sogar noch mehr möglich ist.

FF USV Jena – FC Bayern, Sonntag, 14 Uhr, Ernst-Abbe-Sportfeld