Renthendorf. Kunst im Brehmhaus zu heiklem Thema

Klang- und Videoinstallationen, Fotos und Werke der bildenden Kunst verwandeln seit dem vergangenen Wochenende die restaurierten Zimmer des Brehmhauses in Renthendorf in einen Erlebnisraum zum Thema Vögel und Menschen. Zahlreiche Beiträge zur Ausstellung stammen auch von der Renthendorfer Gruppe „Brehms Naturkinder“, die sich in den vergangenen Monaten auf den Spuren der Lerche befunden haben. Weitere Künstler sind Jessica Zaydan, Maix Mayer, Marcus Held, Janosch Becker und Patricke Franke.

In einer Podiumsdiskussion zum Brehm-Sommerfest wurde einmal überdeutlich, dass es am Menschen liegt zu entscheiden, was wichtiger ist: Lerchenfenster oder billige Brötchen. Unter Lerchenfenstern sind Freiräume in Monokulturen zu verstehen, in denen Feldlerchen brüten können.

Daniel Lutter, Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Ottendorf, kam auf den Punkt: Es sind die Verbraucher, die mit ihrem Kaufverhalten die Preise – und damit die Produktionsbedingungen bestimmen. Billige Brötchen sind ohne Chemikalieneinsatz auf dem Feld nicht zu haben. Staatssekretär Olaf Möller aus dem Umweltministerium plädierte deshalb für ein neu austariertes Verhältnis zwischen Markt und Regulierung. Nur so könnten faire Preise für die Landwirte garantiert werden. Ein Weg dahin könnten Zielvereinbarungen für Artenvielfalt sein, so Patrice Heine, Geschäftsführer des Chemieparks Bitterfeld-Wolfen.

Die Ausstellung kann bis zum Dezember während der Öffnungszeiten des Museums besucht werden.