Radfahren ist in. Früher, als Räder noch keine Gangschaltung und erst recht keine Elektro-Unterstützung hatten, war Radfahren im bergigen Thüringen nur etwas für gut Trainierte. Heute kann – dank E-Bike – auch der nur mittelmäßig Sportliche sich an Tagestouren von 50 und mehr Kilometer wagen.

Da schafft man auch den Saaleradweg ohne Probleme mit Kind und Kegel, Oma und dem Hund im Körbchen. Überhaupt sind die jung gebliebenen, fitten Senioren schon heute reichlich auf dem romantischen Flussradweg an der Saale unterwegs.

Und es ist anzunehmen, dass es noch mehr werden, je mehr ihren alten Drahtesel gegen ein schickes und leichtgängiges E-Bike umtauschen. Das eröffnet dem Tourismus an der Saale enorme Möglichkeiten. Wer Rad fährt, bekommt Hunger und Durst, wer Zeit und Muße hat, besucht Museen und Ausstellungen und am Abend vielleicht ein Konzert – wenn er denn in der Nähe ein Bett gefunden hat, das man ihm auch gern für nur eine Nacht aufschüttelt, oder überhaupt ein Tourismusbüro, das ihm vielleicht bequemes Reisen ohne Gepäck und mit Transfers auf kräftezehrenden Etappen oder zurück zum Ausgangsort anbietet.

Wie das aussehen kann, das kann man in Tirol, Kärnten, Bayern oder Baden-Württemberg lernen. Die Thüringer und speziell die Saaleländer haben da noch etwas Nachhilfe nötig. Sie sollten schnell lernen, denn die E-Biker sind sonst ziemlich schnell durchs Ländle durchgeradelt.