Katja Dörn über die absurde Liederauswahl in Hitzezeiten.

„Heiß, heißer, Detlef.“ Eine Boulevardzeitung machte den ohnehin hitzegeplagten Detlefs das Wochenende noch schwerer, weil sie sich diverse süffisante Randbemerkungen anhören durften. Ist auch immer mäßig witzig, den gleichen Namen wie ein Hochdruckgebiet zu haben, das gerade extrem die Gemüter erhitzt. Dass der Hitzekoller nah ist, war bei den Nachbarskindern schon am Samstag zu spüren. Der Sprung in das Planschbecken wurde mit dem Lied „Jingle Bells“ begleitet. Nicht weniger absurd waren die Gesangseinlagen der FDJ am Nachmittag. Die Lobpreisung des Revolutionärs und früheren Präsidenten der Republik Vietnam ähnelte auch fast einem Weihnachtslied – „Ho ho Ho Chi Minh“. Aber vermutlich verteufeln die Jungsozialisten das Fest als imperialistische Vereinnahmung der Spieleindustrie.

Und wo wir schon beim Thema sind. Alle Jahre wieder kommt nicht nur der Weißbärtige und bringt Geschenke. Jedes Jahr ist auch die Temperaturanzeige an der Goethe-Galerie ein kurzer Quell der Freude und Irritation. Der Sensor scheint zu einer bestimmten Tageszeit stark in Richtung Sonne ausgerichtet zu sein. So prangte am Samstag in tiefroten LED-Lettern „48,5 °“ darauf. Puh. Ein Blick auf die heimische Temperaturanzeige beschwichtigte. Im Schatten waren es „nur“ 33 Grad Celsius.