Über ein Trendprodukt bei Jenawasser
Der Zweckverband Jenawasser lässt nicht locker in dem Bemühen, den Menschen sein Leitungswasser schmackhaft zu machen. Nach der Werbung fürs Trinken aus dem Hahn läuft nun eine Suppenkampagne. Es werden Broschüren mit „köstlichsten Suppenrezepten“ verteilt. Denn klar wie Kloßbrühe ist, wer eine Suppe kocht, versetzt auch den Wasserzähler in freudige Rotation. Bislang explodieren bei Jenawasser die Preise noch nicht.
Überhaupt stellt sich die Frage, ob uns eine Renaissance der Suppenküchen bevorsteht. Denn in Krisenzeiten wurde früher schon für arme Leute mit hohem Wasseranteil gekocht – und zwar unter Nutzung von allem, was Feld, Wald oder Wegesrand hergaben. Die Möhrensuppe aus dem aktuellen Trinkwasser-Rezeptheft geht in die Richtung, weil sich der als weitere Zutat genannte Rucola durch Löwenzahn ersetzen lässt; der wächst gerade überall. Auch bei der Spinatsuppe gibt’s Alternativen für die Ernährungskrise: Die jungen Triebe und Spitzen von Brenneseln können als Ersatz dienen. Bitte aber ausreichend lange kochen, damit es nicht brennt beim Abgang. Gut zu wissen: Von Wasser und Brot ist vorerst in Jena noch nicht die Rede.