Jena. Der städtische Eigenbetrieb KIJ fordert vom Verein InWest eine höhere Pacht. Der Grund steckt in der Tartanbahn.

Das Neujahrsfeuer mit Weihnachtsbaumverbrennen und -weitwurf war am Sonnabend auf dem Westsportplatz wieder ein voller Erfolg für die Organisatoren. Zahlreiche Besucher nutzten das schöne Wetter für einen Ausflug zur Freizeitsportanlage. Doch ein Thema bereitet den Organisatoren derzeit Sorge: die erhöhte Mietforderung durch Kommunale Immobilien Jena (KIJ).

Der Verein Initiative Westsportplatz (InWest) muss dem Eigenbetrieb der Stadt einen jährlichen Betrag zahlen, um die Anlage nutzen zu können. Die Mitglieder haben die Verantwortung für den Platz übernommen, um ihn auszubauen und als Freizeiteinrichtung für den Stadtteil zu beleben. Dafür wurde auch immer wieder auch Geld investiert, zuletzt für den Bau der neuen Tartanbahn, für die der Verein 30.000 Euro Eigenmittel zusteuern konnte.

Nun landete noch im alten Jahr die Berechnung für die neue Miethöhe auf dem Tisch des Vereins. Verblüfft stellte Vereinsvorsitzender Rüdiger Schütz fest: Fast doppelt so viel sollen sie rückwirkend ab 1. Januar bezahlen. Der Grund: Mit der neuen Tartanbahn steigt der Wert des Westsportplatzes. Und was mehr wert ist, für das muss mehr Miete gezahlt werden, so die Begründung von KIJ.

Nun hat die Initiative selbst nach langem zähen Ringen für diese sogenannte Wertsteigerung gekämpft, erinnern die Mitglieder. KIJ konnte schließlich zur Investition von 125.000 Euro gebracht werden, die Stadt trug 20.000 Euro.

„Die Investition wird jetzt umgelegt auf die Miete“, sagt Schütz. Der Verein kann den neuen Jahresbetrag aber schlecht finanzieren, schließlich müsse auch den Platzwart bezahlt werden. Die regulären Einnahmen sind zumal begrenzt. Die Stadt zahlt als Schulträger indirekt wieder Geld an InWest, weil zwei städtische Schulen den Platz für den Sportunterricht nutzen.

Anders als Sportvereine erhält InWest auch keine Gelder aus der Sportförderung, erklärt Mitglied Bastian Stein. Jeder kann den Sportplatz nutzen, nur Beachvolleyballer zahlen einen Betrag für die Feldnutzung.

Die Verhandlungen mit dem städtischen Eigenbetrieb laufen. Schütz ist optimistisch: „Es wird hoffentlich wie immer ein guter Kompromiss gefunden.“