Jena. Der Friedensritt setzt sich gegen intelligente Waffensysteme und für ein Abrüsten ein.

Die Demonstranten brauchten am Sonntag weder Pfeifen noch Trompeten, um nach Aufmerksamkeit zu heischen. Das Hufgetrappel ihrer mit Friedenszeichen bemalten Pferde übernahm diesen Part, sodass sich zahlreiche Spaziergänger nach ihnen umdrehten. Der „Friedensritt für intelligente Worte statt intelligenter Waffen“ mit mehreren ein PS starken Gefährten ist eine deutschlandweite Aktion, die in diesem Jahr neben Jena auch nach Weimar und Erfurt führte.

Atomwaffen abschaffen, Rammstein abrüsten und aufforsten, und die zivile Konfliktlösung fördern sind zentrale Forderungen, die während eines Theaterstückes aufgeworfen wurden. „Wer stoppt die Wahnsinnigen, die glauben, ein Atomstaat sei beherrschbar?“, fragte eine Laiendarstellerin in die Runde.

Während der Kundgebung erhielt ein Mitglied von „Fridays for future“ das Mikrofon, der Parallelen zwischen der Bewegung für Frieden sowie dem Umweltschutz zog „Die Entscheidung für eine friedliche Welt beginnt schon heute beim Einkaufen, an der Tankstelle und beim Essen.“

In der Saalestadt wurde anschließend ein spezielles Ziel für das Ziel des Friedensritt ausgemacht: Jenoptik. Dass vor der Zentrale in der Carl-Zeiss-Straße Friedensfahnen und Transparenten aufgespannt wurden, hatte einen Grund. Das in Jena verwurzelte Unternehmen besitzt die Rüstungssparte Vincorion, die jährlich einen Teil zum Jahresumsatz beiträgt. Zuletzt hatte Jenoptik-Vorstandschef Stefan Traeger gesagt, dass Überlegungen laufen, die Sparte abzustoßen. Sollte er es tun, ist dem Unternehmen ein Preis gewiss, versprach eine Aktivistin.

Eingebunden wurden auch die Kinder, die während des Friedensgottesdienstes in der Stadtkirche Steckenpferde erhielten. Michael Strauß aus Jena hatte 25 Stück der hölzernen Spielzeuge nach einer Idee von Heinz Becker gebaut.