Jena. Antje Holzbauer wird mit der Band „Unarttick“ selbst auf der Bühne stehen. Die Polizei schätzt den Schaden auf mindestens 100.000 Euro.

Nach dem verheerenden Brand eines Fachwerkhauses in Lobeda-Altstadt ermittelt die Polizei in alle Richtungen. Das bedeute auch, dass Vermutungen, ein Feuerwerk könne aus dem Ruder gelaufen sein und den Brand ausgelöst haben, derzeit reine Spekulationen sind, sagt die Sprecherin der Jenaer Polizei, Steffi Kopp. Auf Facebook gab es unter anderem Hinweise auf ein Feuerwerk. Was immer Zeugen gehört oder gesehen haben wollen, offiziell angemeldet wurde ein Feuerwerk am Samstag nicht, sagt Stadtsprecherin Roswitha Putz.

Am heutigen Dienstag wird ein Gutachter des Landeskriminalamtes Sachsen erwartet, der die Ursache des Feuers klären solle, sagt Kopp weiter. Sie bezifferte den Schaden auf mindestens 100.000 Euro.

Derweil melden sich Menschen zu Wort, die einfach helfen wollen: „Der Schock sitzt tief. Der Brand in Lobeda­Altstadt macht fassungslos, hört man, dass das Wohnhaus wohl nicht mehr zu retten ist. 30 Jahre wohnte Familie Holzbauer hier, hat sich Stück für Stück dieses Fachwerkhaus ausgebaut. Noch schlimmer sind all die vielen persönlichen Erinnerungsstücke; Fotos und Musikinstrumente. Antje Holzbauer ist leidenschaftliche Musikerin“, schreibt Ralf Kleist, der das Paar gut kennt. Für kommenden Sonntag ist ein Konzert mit Antje Holzbauers Band „Unarttick“ in der Kultur-Kirche Löbstedt geplant gewesen. Ralf Kleist als Projektleiter hat mit den Musikern gesprochen und gemeinsam haben sie entschieden, das Konzert findet statt – als Benefizkonzert.

So werden neben „Unarttick“ unter anderem Josa, Gunnar Nielson, Doc Fritz, Andrea Zöllner und Ines Andraczek spielen. Das Konzert beginnt um 16 Uhr. Für das leibliche Wohl wird bestens gesorgt sein. Alle Einnahmen gehen an die Familie. Zum Konzert sind auch die Kame­raden der Freiwilligen Feuerwehr Lobeda eingeladen. „Es gilt, stellvertretend allen Helfer auch Dank zu sagen“, betont Kleist.

Auch der Ortsteilbürgermeister von Lobeda-Altstadt, Jürgen Häkanson-Hall, schätzt die Hilfsbereitschaft vor Ort und in der ganzen Stadt als gewaltig ein. Das Ehepaar sei im Bereich des Pfarrhauses untergebracht worden und nutze zum Teil den eigenen Wohnwagen. Noch sei nicht entschieden worden, ob es einen Spendenaufruf geben und ein Spendenkonto eingerichtet werde, sagt Häkanson-Hall.

Der Brand wurde Feuerwehr und Polizei am Samstag gegen 20.30 Uhr gemeldet. Als die Einsatzkräfte in der Alten Straße eintrafen, brannte der Dachstuhl lichterloh. Die Löscharbeiten dauerten bis in die Morgenstunden am Sonntag an. Glücklicherweise wurde bei dem Brand niemand verletzt. Die Bewohner des Hauses waren nicht zuhause.