Jena. Die Badminton-Asse des SV GutsMuths Jena starten am Samstag ohne Maria Kuse in die neue Saison.

Der Südamerika-Trip ist passé. Geblieben sind Moritz Predel die schönen Erinnerungen an Argentinien, Kolumbien, Bolivien und Peru. Die malerischen Strände, die wilde Flora und Fauna im Amazonas-Gebiet, all das wird der Kapitän von Badminton-Zweitligist SV GutsMuths Jena nicht vergessen.

Anfang des Sommers war der Jenaer Student gemeinsam mit Freundin Maria ins zehnwöchige Abenteuer aufgebrochen. Den Badminton-Schläger ließ er zu Hause. „Obwohl ich vorher schon geschaut habe, ob dort Turniere gespielt werden“, erzählt der 26-Jährige. Aber Südamerika sei ein Badminton-Entwicklungs-Kontinent. Den Einheimischen musste er mitunter erklären, wie seine Sportart funktioniert.

Zurück in Jena gilt die volle sportliche Aufmerksamkeit nun dem Start am Sonnabend in die neue Zweitliga-Saison. Kapitän Predel sieht seine Mannschaft gut gerüstet, auch wenn sie einen prominenten Abgang zu verschmerzen hat. Junioren-Nationalspielerin Maria Kuse hat den SV GutsMuths verlassen, wechselt zum Zweitligisten Wesel aus der Nord-Staffel.

Für die Entscheidung der Punktegarantin aus der Vorsaison hat Predel vollstes Verständnis. „Maria wohnt in Mühlheim an der Ruhr, studiert dort und auch der Freund kommt aus der Region.“ Gute Argumente, dass etwa 40 Fahr-Minuten entfernte Wesel dem knapp 4,5 Stunden entfernten Jena vorzuziehen. Auch Julian Voigt steht den Thüringern nicht mehr voll zur Verfügung, will wegen der Ausbildung in der neuen Saison nur hin und wieder aushelfen.

Dennoch braucht sich der SV GutsMuths in einer Liga mit vier neuen Teams nicht zu verstecken. Kuse und Voigt kompensieren sollen die Neu-Verpflichtungen Lisa Gebhardt (bisher OTG Gera) und Stefan Wagner, der aus Weimar zurück an die Saale kommt. Hinzu kommen mit den beiden 19-jährigen Paul-Werner Dingethal und Marie Lücke zwei Talente, die über die zweite Mannschaft an die 2. Bundesliga nach und nach herangeführt werden sollen. „In der Breite sind wir in dieser Saison sehr gut aufgestellt“, schätzt Moritz Predel ein. Den in der Vorsaison erreichten fünften Platz zu verteidigen, sei aber nicht das Ziel. „Für uns geht es ausschließlich um den Klassenerhalt. Ist der geschafft, können wir uns neue Ziele setzen.“ Das Auftakt-Programm gegen den TSV Neubiberg (Samstag, 17 Uhr), die SG Schorndorf (Sonntag, 14 Uhr) sowie das erste Heimspiel gegen Bundesliga-Absteiger SV Fun-Ball Dortelweil (15. September, 11 Uhr) habe es in sich. „Das wird nicht einfach. Wir wollen auf jeden Fall ein paar Punkte mitnehmen.“

Außerdem wisse die Mannschaft nach den ersten drei Spielen dann auch, wo sie steht. „In der vergangenen Saison konnte wir ja auch immer mal die Favoriten ärgern.“

Stolz ist der Südamerika-Reisende, dass der Verein zum dritten Mal das „Grüne Band“ für hervorragende Nachwuchsarbeit erhalten hat. „Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, meint der Kapitän der Jenaer Mannschaft des Jahres.