Chemnitz. Die Bundespolizei musste am Sonntag eingreifen: Nun laufen umfangreiche Ermittlungen gegen Fans des FC Carl Zeiss Jena.
Die Mitteldeutsche Regiobahn beklagt Schäden an drei Eisenbahnwaggons, mit denen Fans des FC Carl Zeiss Jena zum Auswärtsspiel beim Chemnitzer FC gefahren waren.
Die Jenaer reisten zunächst nach Leipzig. Wie Sabine Löffler von der Bundespolizei in Chemnitz sagte, waren dann 240 Jenaer Fußballfans mit dem Zug von Leipzig in Richtung Chemnitz gefahren. Zwei szenekundige Beamte seien mit an Bord gewesen und hätten die Randale gemeldet, bei denen unter anderem Scheiben zu Bruch gingen. Deshalb rückten Kräfte der Bundespolizei zum Chemnitzer Bahnhof aus, um dort nach Ankunft des Zuges die Personalien der beteiligten Fans aufzunehmen.
Kriminaltechnische Untersuchung der Waggons läuft
„Der Auslöser für die Vorfälle ist nicht bekannt“, sagte die Polizeisprecherin. Derzeit laufe die kriminaltechnische Untersuchung der Wagen. Auch die Höhe des entstandenen Sachschadens stehe noch nicht fest. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Detlef Müller aus Chemnitz hatte Fotos vom Bahnsteig veröffentlicht und mitgeteilt, dass die Fußballanhänger Scheiben rausgeschlagen, die Beleuchtung rausgerissen und die Sitze demoliert hätten. Eine weiterer Einsatz des Zuges an diesem Tag war nicht möglich.
Zudem gab es Graffitischmierereien an einem Triebwagen der City-Bahn Chemnitz. Tatverdächtige seien bislang nicht bekannt, sagte die Polizeisprecherin. Das Motiv, große Buchstaben FCC in Kombination mit einer Schmähparole für den Chemnitzer FC, legen nahe, dass auch hier Anhänger des FC Carl Zeiss aktiv waren.
Graffiti an Zügen bereits vorm Thüringenderby
Schon nach dem Thüringenderby in Erfurt mussten sieben Züge der Erfurter Bahn von Graffiti gereinigt werden. Das Delikt gilt als Sachbeschädigung und wird mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren belegt. Werden Täter erwischt, droht ihnen auch eine Schadenersatzforderung des Bahnunternehmens.
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