Jena. Ein Erweiterungsbau gewährt den Laser-Forschern am Helmholtz-Institut mehr Platz. Der Freistaat investiert hier acht Millionen Euro.

Die Spitzenforschung in Jena wächst weiter. Und das auf beengten Raum, wie am Helmholtz-Institut deutlich. Anliegend zum Gebäude am Fröbelstieg entsteht ein Neubau mit 800 Quadratmetern Nutzfläche, der architektonisch zwischen Hang und Stützmauer zur Fraunhoferstraße eingepasst werden muss.

Mit Enge kennen sich die Laser-Forscher allerdings aus. „Wir brauchen dringend Raum für Büros und Laborräume“, erklärt Direktor Thomas Stöhlker zum Spatenstich am Mittwoch. Die 2009 eingeweihte Forschungseinrichtung ist mittlerweile auf 100 Mitarbeiter und 60 Doktoranden angewachsen, hinzu kommen Experimentieranlagen. Es wurde also Zeit.

Der viergeschossige, würfelförmige Neubau, der innerhalb von zwei Jahren stehen soll, mag für Ausstehende ungewöhnlich wirken, sind doch kaum Fenster eingeplant. Die untere Etage ist für abgesicherte Laborräume vorgesehen, die unterirdisch eine Verbindung zum Bestandsbau erhalten. Über eine Röhre sollen Hochleistungslaserpulse geschickt werden, „so müssen wir nur die Experimente aufbauen und keine Großgeräte verschieben“, sagt der Institutsleiter.

Die Kosten von acht Millionen Euro trägt das Land Thüringen, was angesichts begrenzter Haushaltstöpfe keine Selbstverständlichkeit sei, wie Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) sagte: „Es wird einmal mehr deutlich, wie wir Forschung unterstützen.“

Das Jenaer Helmholtz-Institut ist eine 2009 gegründete Zweigstelle des GSI Helmholtz-Zentrums für Schwerionenforschung mit Sitz in Darmstadt, das Großforschungsanlagen betreibt. Die Mitarbeiter, die eng mit Physikern der Universität Jena zusammenarbeiten, widmen sich der Beschleunigertechnik. Ein Vergleich mit dem europäischen Kernforschungszentrum Cern in Genf sei nicht abwegig, „in gewisser Weise machen wir auch Teilchenbeschleunigung“, erklärt Stöhlker.