Jena. OB Thomas Nitzsche kritisiert die vom Land erlaubte Wiedereröffnung - Zwei Kosmetik-Verbände verweisen auf die notwendige Gesunderhaltung der Haut.

Die Stadtverwaltung Jena will mit Einzelverfügungen gesichtsnahe Dienstleistungen in Jenaer Kosmetikstudios unterbinden. Die Verwaltung nimmt dazu direkten Kontakt zu den 95 Jenaer Studios auf. Dies hat Oberbürgermeister Thomas Nitzsche (FDP) angekündigt. Alle aktuellen Entwicklungen im kostenlosen Corona-Liveblog.

In einer Videobotschaft übte der OB Kritik an der Landesregierung. Diese hatte die Wiedereröffnung ab Montag erlaubt, wenn die Betriebe Hygienevorschriften einhalten und Schutzkonzepte erstellen. Der OB hält das für sehr schwierig. Das Schutzkonzept, dass die Stadt vom Land erhalten habe, sei nicht stabil und „von einem privaten Studio irgendwo in der Bundesrepublik“ erstellt. Die Stadt wolle mit Vertretern der Branche nun selbst ein belastbares Konzept erstellen.

Ein Paradies für Kinder: Spielplätze offen in Jena

Jenaer Schule hält an Eilverfahren gegen Maskenpflicht im Unterricht fest

Sorge der Stadt ist, dass sich Kosmetikstudios zum Corona-Hotspot entwickeln. Schließlich könne die Kundschaft ja keine Maske tragen, weil die Kosmetikfachkraft genau „dort unterwegs ist“, wie der OB sagte.

Die überregionalen Kosmetikverbände VCP und VKE kritisieren Auffassungen, wie sie die Stadt vorträgt. Die Verbände argumentieren, dass Kosmetik-Institute sowohl durch die Ausbildung als auch in der Durchführung schon immer an hohe Hygiene-Standards gewöhnt seien. Die Anzahl der Kunden sei gering und jede Person bekannt. Die Gesunderhaltung der Haut habe eine hohe Bedeutung. Beispielhaft erwähnt wird die Aknebehandlung.