Gedenken an Opfer des NS-Rassenhasses in Jena am Sonnabend

Jena. Die Erinnerung an die Vertreibung, Verschleppung und Ermordung Hunderter jüdischer Mitbürger haben am Sonnabend in Jena viele Menschen wach gerufen. Bei der Aktion „Der Klang der Stolpersteine“ wurde mit Worten, Musik, Theater und stillem Gedenken der Opfer der Nazibarbarei gedacht. Die Freie Bühne brachte vom Holzmarkt bis zum Westbahnhof einen Walk Act zur Aufführung, der die Deportation jüdischer Mitbürger aus Jena in den Jahren der NS-Herrschaft beklemmend ins Bewusstsein rief.

An 41 Orten in der Stadt wurde den vertriebenen und verschwundenen jüdischen Mitbürgern musikalisch ein Denkmal gesetzt. Chöre, Bands, ganze Orchester und einzelne Musiker brachten die „Stolpersteine“ vor den früheren Wohnungen der Jenaer Juden zum Klingen. „Als Deutsche müssen wir uns unserer Geschichte bewusst sein. Das ist keine Frage von Schuld, sondern von Verantwortung. So etwas darf nicht noch einmal passieren. Das Erinnern ist ein erster Schritt dafür“, sagte Thomas Zingelmann, der mit Freunden dem beklemmenden Theaterstück am Holzmarkt folgte. Ihr Weg führte Akteure und Zuschauer bis zum Westbahnhof, wo später die zentrale Gedenkveranstaltung für die Opfer des NS-Rassenhassen stattfand.