Sulza. Die Einwohner müssen derzeit einen schlecht beleuchteten Weg bewältigen.

Von Katja Dörn

Sulza. Für Schulkinder und andere Einwohner aus Sulza ist die Fahrt mit dem öffentlichen Nahverkehr ein auf und ab. Wer nach Jena will, muss einen steilen Berg hinab zur Wendeschleife laufen. Nach der Rückfahrt geht es wieder dieselbe Strecke bergauf. „Es gibt keinen Gehweg und die Strecke ist nicht beleuchtet“, sagt Bürgermeister Alf Dalibor. Für die Gemeinde ist das eine missliche Situation, die sie beheben will, indem sie für den oberen Ortsteil Sulza eine eigene Haltestelle fordert.

Die ersten Gespräche mit der JES Verkehrsgesellschaft und dem Gemeinderat liefen bereits im vergangenen Jahr. JES-Geschäftsführer Andreas Möller erbat eine Ausarbeitung, um den Bedarf abzuklären. Dem kamen die Sulzaer nach: Eine Umfrage wurde für die Gemeinde erstellt, an der sich schlussendlich etwa die Hälfte der Einwohner beteiligten.

Darin zeigt sich: Nur knapp neun Prozent sind zufrieden mit der jetzigen Beförderungssituation, jeder Dritte hält sie für ausbaufähig. In den hinzugefügten Kommentaren schildern Bürger, dass sie zu oft umsteigen müssen, um nach Jena zu kommen. Auch ein Rufbus wäre hilfreich, heißt es.

Möller: Pandemie bremst Planung aus

So schnell ist aber nicht mit Verbesserungen zu rechnen. „Pandemie-bedingt konnten wir es noch nicht in den Plan aufnehmen“, sagt JES-Geschäftsführer Möller auf Nachfrage. Es stünden derzeit andere Schwerpunkte und Probleme an, die bewältigt werden müssen, zum Beispiel die Planung des Schulbusverkehrs.

Wenn denn nun der JES die Planung aufgreift, läge es schlussendlich in der Hand des Landratsamtes, den Auftrag zu erstellen und im Kreistag darüber abstimmen zu lassen. „Der Saale-Holzland-Kreis hat klar den Hut auf als Aufgabenträger“, sagt Möller.

Eine Schwierigkeit müsste aber überwunden werden: Für einen 12-Meter-Bus fehlt in Sulza die Wendeschleife. Der Vorschlag der Bürger, doch kleinere Busse einzusetzen, funktioniere nicht. „Wir müssten dann zusätzliche Fahrzeuge vorhalten, weil kleine Busse im Schulverkehr nicht ausreichen“, sagt Möller. Vergessen seien die Sulzaer nicht, versichert der JES-Geschäftsführer, „wir werden weiter diskutieren“.