Universität Jena trauert um Christian Forstner

Christian Forstner

Christian Forstner

Foto: Anne Günther

Jena.  In Jena wurde der Physiker vor allem durch die von ihm initiierten Stadtrundgänge zu den historischen Stätten der Physikgeschichte bekannt.

Natürlich war ihm die wissenschaftliche Reputation wichtig. Und doch stellte Christian Forstner eigene Interessen hintenan und rückte den Ruf der Hochschule in den Fokus: Seinem internationalen Engagement ist es zu verdanken, dass der Stadt Jena 2021 der Ehrentitel „Historische Stätte der Physik“ durch die Europäische Physikalische Gesellschaft verliehen wurde.

Im Alter von nur 47 Jahren ist Christian Forstner ganz plötzlich verstorben. Er hinterlässt eine Frau und zwei Kinder. In Jena wurde der Physiker und Wissenschaftshistoriker vor allem durch die von ihm initiierten Stadtrundgänge zu den historischen Stätten der Physikgeschichte bekannt.

Nach seinem Diplom im Fach Physik (2001) wurde Christian Forstner 2007 an der Universität Regensburg promoviert. Nach Stationen am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin und dem Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien lehrte und forschte er von 2007 bis 2017 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena am Institut für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik, Ernst-Haeckel-Haus.

Im Jahr 2017 habilitierte er sich im Fach Geschichte der Naturwissenschaften. Nachdem er von 2017 bis 2019 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Goethe-Universität Frankfurt am Main gearbeitet hatte, kehrte er als Fellow im renommierten Heisenberg-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft an die Schiller-Universität zurück. Mit seinen Forschungen bewegte sich Forstner an der Schnittstelle von Wissenschafts- und Technikgeschichte.

Die zahlreichen physikhistorischen Arbeiten von Christian Forstner wurden auch international weit rezipiert. Als Vertrauensdozent der Hans-Böckler-Stiftung engagierte er sich mit großem Elan für den wissenschaftlichen Nachwuchs.