Jena. CDU-Sommerfest mit Mike Mohring. Landesregierung bekam bildungspolitisches Fett weg

Ganz klar. Die CDU hat bei ihrem landtagswahlkampfgepolten Sommerfest in Lützeroda den Schwerpunkt Bildung herausgestellt. Die Jenaer Direkt-Kandidaten Rosa Maria Haschke und Guntram Wothly hatten da ihre besonderen Blickwinkel, zumal beide Lehrer von Beruf sind. Wothly sprach den Lehrerpersonalmangel an und spielte auf die zentralistische Planung via Schulamt an: „Gäbe man den Schulen mehr Eigenverantwortung, dann könnte man das Personal besser lenken.“

Rosa Maria Haschke kritisierte ebenfalls „das Procedere zur Einstellung“. Sie habe zum Beispiel festgestellt, dass Werbeplakate für die Suche nach Lehrern vom 10. August an zu sehen waren. „Das geht gar nicht“, sagte sie. „Das muss viel früher sein.“

Spitzenkandidat und Landtagsfraktions-Chef Mike Mohring hatte Anekdotisches zum Thema parat. Er berichtete von einer Lehramtsabsolventin, die er bei Rewe an der Kasse getroffen habe. Die junge Frau habe noch nicht alle Abschlusspapiere in der Hand gehabt, das dauere noch einige Wochen, so sei ihr signalisiert worden. Und so habe sie beim Schulamt vergeblich versucht, sich mit einem Zwischenzeugnis für die Sofortanstellung zu bewerben. „Das kann nicht sein, dass man sich nicht mit Zwischenzeugnis bewerben kann. Da läuft was falsch in Thüringen“, sagte Mohring. Für den Fall eines Wahlsieges der CDU kündigte er an, dass seine Partei den nächsten Kultusminister stellen werde.

Im allgemeinen Stimmungsbild des Freistaats hat Mohring „mehr Schwarz-Weiß-Malerei und zu wenig Diskussionskultur“ ausgemacht. Es gebe da „eine Menge Diffuses, obwohl es dem Land gut geht“. Doch würden die Leute nicht die Gegenwart erklärt haben wollen, sondern die Zukunft.