Jena. In Jena gelten ab Donnerstag zwei Allgemeinverfügungen. So müssen beispielsweise Rückkehrer aus Risikogebieten in Quarantäne und Kinder zuhause bleiben.

Nachdem nun auch im Saale-Holzland-Kreis ein erster Corona-Fall aufgetreten ist, reagiert die Stadt Jena mit zwei Allgemeinverfügungen. Ab Donnerstag, 12. März, sind alle Veranstaltungen über 500 Teilnehmer untersagt. Außerdem sind Rückkehrer aus Risikogebieten zu 14 Tagen häuslicher Quarantäne verpflichtet, teilt die Stadtverwaltung mit. Die Verfügung gilt bis einschließlich 19. April.

Die Veranstaltungen umfassen Tanzveranstaltungen, Konzerte, Versammlungen, Messen, Ausstellungen, Aufzüge und Sportveranstaltungen – auch solche, die unter freiem Himmel stattfinden. So werden von Jenakultur die Konzerte der Jenaer Philharmonie, der Trödelmarkt und der Thüringer Holzmarkt (4. April) abgesagt.

Quarantäne nach Rückkehr aus Risikogebieten

Rückreisende aus Risikogebieten – das sind derzeit (Stand 10. März, 17 Uhr) Italien, Iran, die Provinz Hubei in China sowie die Provinz Gyeongsangbuk-do in Südkorea – müssen sich 14 Tage lang in häusliche Quarantäne begeben. Auch Schülern sowie Kindern bis zur Einschulung, die aus diesen Risikogebieten zurückkehren, ist es untersagt, 14 Tage lang eine Schule oder Kindertageseinrichtung zu betreten. „Dafür haben die Eltern Sorge zu tragen. Dieses Fehlen wird nicht als Verletzung der Schulpflicht angesehen“, teilt die Stadt mit.

Zudem sei die Risikogruppe dazu verpflichtet, sich sofort an den Fachdienst Gesundheit der Stadt Jena zu wenden und Dauer und Ort der Reise mitzuteilen sowie Angaben zu Kontaktpersonen zu machen. Bei Symptomen, die auf Corona hindeuten (Fieber, trockenem Husten, Schnupfen und Abgeschlagenheit sowie Atemprobleme) sei der Hausarzt oder die Fiebersprechstunde telefonisch (03641 – 49 33 33) zu kontaktieren.

Krisenstab beschließt Maßnahmen

Der „Stab für außergewöhnliche Ereignisse“ hat die Maßnahmen beschlossen, darin sind Vertreter der Stadt, des Uniklinikums und der Kassenärztlichen Vereinigung involviert. „Wir müssen vor allem Zeit gewinnen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen, so dass sich insbesondere das Uniklinikum und die niedergelassenen Ärzte noch besser auf die nächsten Wochen vorbereiten können“, sagt Benjamin Koppe, Sicherheitsdezernent und Leiter des Stabes.

Wie Oberbürgermeister Thomas Nitzsche (FDP) sagt, hofft er auf die Unterstützung der Bevölkerung. Am Mittwoch, 11. März, gibt er weitere Informationen bekannt.

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Die Allgemeinverfügung und weitere Informationen unter jena.de/corona