Rocco Panepinto ist Pfarrer der Freikirchlichen Gemeinde „Der Eckstein“ in Jena-Ost.

„Er (Gott) hat alles vortrefflich gemacht zu seiner Zeit, auch die Ewigkeit hat er ihnen ins Herz gelegt — nur dass der Mensch das Werk, das Gott getan hat, nicht von Anfang bis zu Ende ergründen kann.“ (Prediger 3 Vers 11)

Es ist üblich, dass, wenn Archäologen oder Paläontologen vergrabene Knochen finden und dabei Beigaben, die auf einem Weiterleben hindeuten, sie Menschen zugeordnet werden, weil diese Sehnsucht nach der Ewigkeit ein einzigartiges Merkmal des Menschen ist. Die Pyramiden und zahlreiche andere monumentale Bauwerke in der Menschheitsgeschichte zeugen auch von diesem tiefen Drang sich zu verewigen. Woher kommt das? Der oben zitierte Bibelvers gibt hierzu eine Antwort.

Gott, der Schöpfer, hat den Menschen einzigartig für eine ewige Beziehung und Austausch zu ihm erschaffen, aber seitdem die Menschen sich von ihm abwandten, ist der Tod eingetreten. Die Sehnsucht nach der Ewigkeit ist aber noch geblieben. Den dadurch ausgelösten Widerspruch und inneren Konflikt kann der Mensch auf sich alleine gestellt nicht ergründen oder lösen – nur durch eine Verbindung zu Gott.

Die umstrittene, polarisierende Rockband „Böhse Onkelz“ hatte sogar ein Album herausgebracht mit dem Titel „Nichts ist für die Ewigkeit“. Weder ihre Fans noch ihre Gegner würden behaupten, dass diese Gruppe ein Gospelchor ist, aber das Lied „Koma“ auf diesem Album enthält folgende Worte:

„Ich träume wahnsinnige Träume / von Gnade und Verzeihen / Erhabene Momente für die Ewigkeit“.

Das sollte keine Werbung für diese Band sein, sondern ein Hinweis darauf, wie tief doch diese Sehnsucht nach der Ewigkeit in den Menschenherzen verankert ist – auch bei denen, von dem man es am wenigstens erwartet! Manche würden darauf erwidern: „Ewig zu leben, das wäre schrecklich! Ewige Langeweile, Stress, Enttäuschungen … und das soll ohne Ende so weiter gehen? Nein danke!“ Solch eine Einstellung verrät wie sinnlos und hoffnungslos viele das Leben empfinden. Aber wo findet man diesen Sinn/Hoffnung – im Internetshop?

Kein Wunder, dass der Spruch: „Alles hat eh keinen Sinn!“ ein Merkmal unserer Zeit ist. Als 16-Jähriger schrieb Friedrich Nietzsche an einen Freund folgendes ehrliches Geständnis: „Ich weiß, wenn ich IHN (Gott) nicht finden werde, werde ich keine Antwort auf mein Leben finden.“ Da hatte er (leider) recht und wurde somit zum Philosophen der Sinnlosigkeit des Daseins und des Nihilismus. Aber er hatte recht erkannt, dass, wenn es überhaupt eine Antwort geben soll, sie mit Gott zusammenhängen muss.