Erfurt/Plauen. Politik und Herkunft: Wie Ostdeutschland vier Politikerinnen formte

Vier Frauen in der Politik, in Führungspositionen - vier Frauen mit ostdeutscher Vergangenheit. Für Anke Domscheit-Berg, Yvonne Magwas, Frauke Petry und Manuela Schwesig war es selbstverständlich, berufstätige Mütter zu haben, zu einer Zeit, als viele Frauen in Westdeutschland vorrangig für Haus und Kinder zuständig waren.

Der Mauerfall und die Zeit danach gingen nicht spurlos an ihren Familien vorbei: Zusammenbruch, Entwurzelung, Neuorientierung und Aufbruch. Die widersprüchlichen Erfahrungen beeinflussen das politische Handeln der vier Frauen bis heute. Sie sind berufstätig und haben Kinder, so wie ihre Mütter es waren. Die Herausforderungen ihres Alltags ähneln sich, doch ihre politischen Positionen, auch zur Frauenfrage, könnten unterschiedlicher kaum sein. Mit der Reportage „Frauen in Landschaften“ wird ein spannender und authentischer Einblick in das politische Engagement und die persönlichen Erfahrungen von vier ostdeutschen Politikerinnen gegeben. Regisseurin Sabine Michel hat über drei Jahre Material gesammelt - im Parteibüro, beim Wahlkampf und Zuhause.

Am Mittwoch wurde der Film im Plauener Malzhaus vorgestellt und darüber diskutiert. Im Podium saß auch Thüringens Finanzministerin Heike Taubert. Auch nach über 100 Jahren Frauenwahlrecht und 30 Jahren Deutscher Wiedervereinigung seien Frauen und Ostdeutsche in der Politik immer noch signifikant unterrepräsentiert, waren sich alle einig.