Die Diskussion, dass die Generation Ü-60 bei Wahlen die größten Gruppe stellt und somit mutmaßlich auch die Agenda der Parteien bestimmt, gibt es nicht erst seit dem Brexit-Votum. Sie wird eigentlich vor jeder größeren Wahl bemüht.

In Zukunft wird diese Diskussion weiter zunehmen. Denn als alternde Gesellschaft werden die älteren Wähler für die großen Parteien als Zielgruppe sogar noch relevanter werden und die politische Ausrichtung der Parteien im Wahlkampf bestimmen. Hinzu kommt, dass die Wahlbeteiligung der jungen Generation geringer ausfällt.

Aber die plakative Aufteilung, dass die Alten egoistisch und gegenwartsfixiert seien, lässt sich so nicht halten. Schließlich haben auch sie Kinder und Enkel, über deren Zukunft sie mitentscheiden. Das spielt bei vielen weit in die Zukunft orientierten Themen – wie dem Klimawandel – mit in ihre Wahlentscheidung hinein.

Allerdings zeigt sich, dass sich junge und alte Wähler, hinsichtlich der für sie relevanten Themen, eben doch unterscheiden. So empfinden Menschen unter 30 das Rentensystem als zunehmend ungerecht, während die Generation Ü-60 es als gerechter einschätzt. Für ältere Menschen ist laut Umfragen, die Zuwanderung das wichtigste Thema. Während bei Menschen unter 30 soziale Gerechtigkeit vorne steht. Wird sich dies in Zukunft zu einem Verteilungskampf zwischen Jung und Alt entwickeln? Dazu muss es wie bei allen Spaltung, die wir in der Gesellschaft sehen, nicht kommen. Wenn wir durch gegenseitigen Austausch, wieder ein Selbstverständnis als Gesellschaft im Ganzen entwickeln.

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