Das Amt des Verwaltungsgemeinschaftsvorsitzenden war kein leichtes. Die Bürgermeister kamen alle aus bis dahin selbstständig geführten Orten und mussten nun das Teilen lernen, ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickeln.
Manche Ratssitzungen dauerten ewig und Lindig musste als Oberhaupt die Ruhe bewahren. Für seine klaren Worte, für das öffentliche Kundtun seiner eigenen Meinung und dafür, dass er manchmal auch die eigene Idee ausplauderte, ist Matthias Lindig bekannt. Er nahm kein Blatt vor dem Mund, sagte seine Meinung ungefiltert und das, obwohl er Politiker war, Lokalpolitiker. Aber genau für seine offene Art wurde er von vielen Bürgern geschätzt.
So hat er für das Areal, auf dem sich die Justizvollzugsanstalt befindet und die geschlossen werden und in einen Neubau in Sachsen integriert werden soll, vor Jahren vorgeschlagen, dass hier eine Parkanlage entstehen könnte mit einer Freilichtbühne in Bewirtschaftung des Landes. Er hatte klare Vorstellungen, wie das Areal mal aussehen könnte, und fertigte ein Modell an. Die Hohenleubener kommentierten seine Idee mit einem Aufschrei. Doch es war nur eine Möglichkeit, aus der Not eine Tugend zu machen. Fakt ist, dass er jetzt sagt, dass ein Wirtschaftsstandort wichtig ist für Hohenleuben. Industrie soll mit Hilfe des Landes angesiedelt werden. Matthias Lindig geht nicht nur offen mit seiner Meinung um, er ist zudem auch lernfähig.
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Heidi Henze