Zeulenroda-Triebes. Wenn der Plan umgesetzt werden kann, dann könnte im Jahr 2021 mit der Sanierung der Badewelt Waikiki in Zeulenroda-Triebes und einem Hotelanbau begonnen werden.

„Im ersten Quartal des neuen Jahrzehnts könnte das Thermen- und Erlebnisbad Waikiki seine Gäste in einem neuen Gewand begrüßen“, so jedenfalls sieht Olaf Dirlam, Referatsleiter Tourismus und Gastgewerbe im Thüringer Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, die Zeitschiene für die Badewelt in Zeulenroda-Triebes. Der Referatsleiter geht so gar noch einen Schritt weiter und versprach zusammen mit der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG), das Vorhaben Sanierung der Badewelt Waikiki, vorantreiben zu wollen und tatkräftig zu unterstützen.

Stadträte geben ihr Votum für Ertüchtigung der Badewelt

Das überzeugte dann wohl auch die Stadträte aus Zeulenroda-Triebes, denn es gab ein einstimmiges Votum für die Komplettsanierung und den daraus resultierend kompletten Erhalt der Badewelt Waikiki.

Nun gilt es bis zum 20. September ein Konzept für die Ertüchtigung des Thermen- und Erlebnisbades zu erstellen. Dann kann auch der Fördermittelantrag festgeschrieben werden. „Im Jahr 2021 könnte dann mit der Sanierung begonnen werden“, so Bürgermeister Nils Hammerschmidt (parteilos). Über dessen Umsetzung und der Form wird man in den kommenden Monaten noch beraten. In ihrem Beschluss begrenzten die Stadträte die Ausgaben für die Sanierung auf rund 10 Millionen Euro und den nach der Sanierung erfolgten städtischen Zuschuss auf 250.000 Euro.

Auszeit für Gäste wegen wichtiger Information seitens des Ministeriums

Von energetischer Ertüchtigung, über Weiterführung bis zum Tag Sankt Nimmerlein bis hin zur kompletten Schließung, waren alle Varianten im Gespräch. Am Ende gab es 2016 durch den Stadtrat in der alten Legislaturperiode, einen mehrheitlich beschlossenen Beschluss. Dieser wurde nun, auch wieder aufgrund eines Stadtratsbeschlusses einer Tiefenprüfung unterzogen.

Bevor der Stadtrat seine Sitzung am Mittwochabend richtig begann, war für die rund 50 Gäste schon nach vier Minuten erst einmal Schluss. Die Stadträte diskutierten fast 40 Minuten im nicht öffentlichen Teil. Eine wichtige Information musste vor der Beschlussfassung durch die Ministeriumsvertreter an die Stadträte weitergegeben und diskutiert werden.

Christian Kirchner vom Deutschen Bäderverband übernahm Aufgabe

Nach dieser ungewollten Auszeit für die Gäste, kam Christian Kirchner vom Deutschen Bäderverband zu Wort. Er war durch die Stadtverwaltung als unabhängiger Berater beauftragt wurden, das Marktpotenzial und die Bestandsanlayse für die Badewelt durchzuführen. Hinzu kommen Wirtschaftlichkeitsprognose und einiges mehr. Diese Prüfung auf Herz und Nieren wurden jeweils unter den drei Möglichkeiten, wie die Weiterführung der Badewelt im jetzigen Zustand, die kostenorientierte Optimierung mit dem Erhalt des Kommunalbades und des Saunabereiches und der Schließung des Erlebnisbades durchgeführt. Die dritte Möglichkeit sieht die energetische Sanierung sowie eine angebotsorientierte Optimierung vor. Das bedeutet nicht nur, dass das Kommunalbad, der Saunabereich sowie das Tropenbad und die Technik saniert werden. Ebenso sollen Voraussetzungen geschaffen werden, dass die Besucher, wobei man sich vorwiegend auf Familien und auf Großeltern mit Enkeln konzentriert, die Möglichkeit haben, mehr Geld im Waikiki auszugeben. Dazu soll der Gastronomiebereich auf Vordermann gebracht und ein Café eingerichtet werden, das unabhängig von einem Waikiki-Besuch genutzt werden kann.

Zudem solle es Ziel sein, mit Wasserkurs- und Therapieangeboten vor allem im Bereich der Prävention, den Umsatz pro Kopf von ehemals 13 Euro auf angestrebte 20 Euro zu erhöhen, so Christian Kirchner. „Allein diese Optimierung könnte einen Jahresumsatz von 1 Million Euro realistisch erscheinen lassen“, rechnete der Fachmann, der selbst als Geschäftsführer die Steintherme in Bad Belzig zum Laufen brachte, den Stadträten vor.

Land Thüringen fördert nur Sanierung der Badewelt mit Hotelbau

Hinzu kommt auch, dass das Land Thüringen zukünftig nur noch die Sanierung eines solchen Erlebnisbades unterstützen wird, wenn gleichzeitig am Objekt ein Hotel, Bungalows oder Ähnliches geschaffen werden. Für das auf Familien ausgerichtete Hotel gilt es nun, einen privaten Investor zu suchen. Unterstützung hierbei soll die Stadt durch die Landesentwicklungsgesellschaft sowie das Ministerium bekommen. Laut Auskunft des Bürgermeisters Nils Hammerschmidt würde es bereits zwei Interessenten geben, die es nun gilt, zu prüfen.