Bad Blankenburg. 500 Sportlerinnen beteiligen sich am heutigen 28. Internationalen Thüringenpokal im Judo. Am Montag folgt noch ein Länderkampf

Heute wird Bad Blankenburg zur Judo-Hochburg. Zur 28. Auflage des Internationalen Thüringenpokals haben 500 Kämpferinnen der Altersklassen U 18 und U 21 gemeldet. Sie kommen aus 15 Nationen.

„Fast wären es wie im Vorjahr 16 gewesen“, erzählt Tobias Tejkl, Referent für Öffentlichkeitsarbeit im Thüringer Judo-Verband. Aber die erstmalige Teilnahme der Angolanerinnen scheiterte. Visaprobleme waren der Grund. Doch auch so wird es für die Zuschauer auf den insgesamt sechs Matten (Tatamis) am Sonnabend viel zu sehen geben. Über 500 Kämpfe der Olympiasiegerinnen von morgen stehen an. Dass dies keine bloße Floskel ist, hat die Brasilianerin Rafaela Silva eindrucksvoll bewiesen. Sie gewann 2010 den Thüringenpokal in Bad Blankenburg, 2016 wurde sie in Rio de Janeiro bei den Sommerspielen Olympiasiegerin. „Der Wettkampf ist vergleichbar mit einem Europacup“, sagt Tejkl.

Besonders froh sind die Verantwortlichen, dass sich auch wieder eine japanische Delegation eingefunden hat. Das Mutterland des Judos entsendet sieben U 21-Talente in die Lavendelstadt. „Die Japanerinnen sind gern gesehen. Gerade in den vergangenen Jahren hat Japan wieder Maßstäbe im Judo gesetzt“, erklärt Tejkl.

Und da wollen sich die Deutschen freilich auch etwas abschauen, gerade im anschließenden Trainingslager, dass von Sonntag bis Mittwoch auf den Thüringenpokal schon traditionell folgt. 350 bis 400 Judoka wollen sich daran beteiligen.

Thüringenpokal ist auch ein Wirtschaftsfaktor

Welche Nationen genau am Länderkampf am Montag ab 17 Uhr in der GuthsMuts-Halle der Landessportschule Bad Blankenburg teilnehmen, entscheidet sich erst kurzfristig. Tejkl rechnet aber auf alle Fälle damit, dass neben Deutschland auch die Niederländerinnen, die mit 118 Sportlerinnen die größte ausländische Delegation stellen, sowie Brasilien, Japan, Frankreich, Belgien und Dänemark dabei sind.

Der Thüringenpokal ist übrigens auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region. 700 Übernachtungen (Betten) sind am Wettkampftag gebucht.

Deutschland stellt heute mit 152 Judoka natürlich die meisten Teilnehmerinnen. Die Hoffnungen ruhen auf Marlene Galandi (Potsdam) und Seija Ballhaus (Hamburg), die in der U18 den WM-Titel gewinnen konnten, am Sonnabend allerdings in der U 21 starten.

Die Thüringer Farben vertreten Lea und Sina Stein (beide JSC Stotternheim), Theresa Fiedel (JFV Mattenteufel Erfurt), Lea Ackermann (Kogatan Bad Salzungen), Cassandra Arning (1.USV Gera) sowie Jonna Trautwein (TSV Benshausen). Auch Bente Fünfgelder, die noch Mitglied beim SV 1883 Schwarza ist, betritt die Tatatami. Sie startet aber über den UJKC Potsdam für den Landesverband Brandenburg. Lea Stein, die Deutsche Meisterin dieses Jahr in der U 21 geworden ist, hatte im Vorjahr in Bad Blankenburg die Silbermedaille gewonnen.

Los gehen die Wettkämpfe am Sonnabend ab 8.30 Uhr. Die Finals stehen dann ab 15.30 Uhr auf dem Programm. Wer keine Zeit hat, selbst nach Bad Blankenburg zu kommen, kann den Thüringenpokal auch über zwei Streams auf www.sportdeutschland.tv mit Live-Kommentar verfolgen.