Schmiedefeld. Beim GutsMuths-Rennsteiglauf sind am 18. Mai mehr als 130 Sanitäter und vier Notärzte im Einsatz. Läufer gut vorbereitet.

Wenn es im Notfall darauf ankommt, steigen die ehrenamtlichen Helfer beim GutsMuths-Rennsteiglauf sogar auf ein Quad. „Damit sind wir im Gelände schnell zur Stelle“, sagt Daniel Fritzsche von der Bergwacht im Landesverband Thüringen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). An 63 Punkten entlang der Strecken werden mehr als 130 Ersthelfer zur 47. Auflage des größten Crosslaufes Europas am 18. Mai dafür sorgen, dass die Laufbegeisterten sicher das Ziel in Schmiedefeld erreichen. „Wir sind sehr gut vorbereitet und statistisch gesehen alle fünf Kilometer mit Helfern an der Strecke. Das System funktioniert“, sagt Fritzsche.

Marcus Clauder ist der Rennsteiglauf-Chef. Foto: Sascha Fromm
Marcus Clauder ist der Rennsteiglauf-Chef. Foto: Sascha Fromm © zgt

Dass die Räder tatsächlich schnell ineinander greifen, bewies im vergangenen Jahr ein dramatischer Zwischenfall auf der Marathonstrecke, als ein Läufer aus Leipzig regungslos am Boden lag. Als die Erfurter Ärztin Heike Franke die Stelle passiert und schnell die richtigen Maßnahmen ergreift, sind die Rettungskräfte schon unterwegs. All das rettete dem Läufer das Leben. Mit einem Herzinfarkt wurde er in die Klinik gebracht — und hat inzwischen sogar wieder einen Lauf bestritten.

„Zum Glück ist alles gut gegangen. Vor solchen Dingen ist niemand gefeit. Beim Rennsteiglauf ist eine Kleinstadt unterwegs“, sagt der Gesamtleiter Marcus Clauder mit Blick auf die aktuellen Meldezahlen. Die Organisatoren gehen von 17.000 Nennungen aus.

Um das Notfallsystem noch besser aufzustellen, wurde im Zielbereich in Schmiedefeld vor acht Jahren eine Leitstelle eingerichtet, die schnell die notwendige Hilfe in die Wege leiten kann. Hier sind vier Notärzte sowie Rettungssanitäter und Krankenschwestern im Einsatz. Die Veranstalter versuchen alles, damit der Tag zu einem Erlebnis wird. Dazu gehören die Läufe im Frühjahr für eine richtige Vorbereitung genauso wie lange Zielschlusszeiten zu den Rennen selbst. So ist beim 73,9 Kilometer langen Supermarathon von Eisenach nach Schmiedefeld das Ziel bis 18 Uhr und damit zwölf Stunden lang geöffnet. „Beim Marathon haben die Läufer neun Stunden Zeit“, sagt Gesamtleiter Clauder. Die Organisatoren bitten alle Läufer darum, auf der Rückseite der Startnummern die wichtigsten Fragen zu gesundheitlichen Aspekten zu beantworten. „Das ist wichtig, damit die Maßnahmen schnell in die richtige Richtung gehen können“, sagte Rennsteiglauf-Gesamtleiter Clauder.

Die Zahlen des vergangenen Jahres belegen unterdessen, dass die Rennsteigläufer ziemlich gut vorbereitet antreten. Von den 15.884 gestarteten Athleten erreichten lediglich 121 nicht das Ziel. Statistisch gesehen sind das 0,8 Prozent der Teilnehmer. 700 Patienten wurden an den Strecken und im Ziel behandelt, keine 15 mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Manchmal brauchen die Läufer im Falle eines Notrufes aber gar nicht das Rennen verlassen. „Unsere Helfer wurden schon kontaktiert, wenn sich jemand verlaufen hat. Wir haben den Läufer dann wieder auf die Strecke gebracht und er konnte sein Rennen beenden“, sagt Daniel Fritzsche von der Bergwacht.