Halberstadt. Jenas Trainer Andreas Patz ist wütend über die fehlende Einstellung seiner Mannschaft.

Andreas Patz wirkte blass. Das Gesicht zerfurcht. Dieser Mann hatte gerade so richtig die Schnauze voll. Der 38 Jahre alte Trainer des FC Carl Zeiss Jena wollte mit dem Regionalligisten aufsteigen, löste deshalb Dirk Kunert im Oktober ab. Nach dem 0:0 in Halberstadt steht der einstige U19-Trainer vor einem Trümmerhaufen.

War es das mit den Jenaer Aufstiegshoffnungen bei zehn Punkten Rückstand auf den BFC?

Darüber müssen wir uns jetzt nicht mehr unterhalten.

Worüber dann?

Über die Enttäuschung nach diesem schwachen Auftritt. Ich muss meiner Mannschaft den Vorwurf machen, nicht gierig genug gespielt zu haben. Es fehlte die Zielstrebigkeit im letzten Drittel, die letzte Konsequenz. So stehen wir mit einem enttäuschenden Punkt da.

Obwohl Sie das Personal gegenüber dem 1:1 von Altglienicke teilweise ausgetauscht hatten?

Es ist gerade fast egal, wen ich aufstelle. Es ist eine Einstellungsfrage. Wir merken auch wenig von denen, die nicht vorn dran sind. Ich kann doch nicht ununterbrochen von draußen antreiben, weil auf dem Platz nichts passiert. Da fehlt auch der Willen, die Gier, ein Tor zu erzielen. Das nimmt mir die Lust, den Spaß. So darf man sich als Profispieler einfach nicht präsentieren.

Wollen Sie jetzt aufhören?

Nein, ich habe die Verantwortung damals bewusst übernommen. Wir versuchen im Training alles. Ich jedenfalls bin mit meinem Trainerteam weiter heiß. Wir wollen auch jetzt noch jedes Spiel gewinnen.

Wie sehen Sie als einstiger Nachwuchstrainer die Zukunft mit der Linie des neuen Investors?

Ich kann verstehen, den Verein gesund aufzustellen. Ich würde diese Zukunft gern mitbestreiten.

So reagiert Sportdirektor Tobias Werner auf die Aussagen des Cheftrainers